Online-Petition gestartet

Umsetzung des "Tübinger Modells" in Passau?


In Passau soll einer Petition gemäß bald wieder Handel und Gastronomie öffnen dürfen (Symbolbild).

In Passau soll einer Petition gemäß bald wieder Handel und Gastronomie öffnen dürfen (Symbolbild).

Von Andreas Reichelt

Gemütlich durch die Geschäfte der Altstadt bummeln. In einem Straßenlokal Platz nehmen und ein Eis essen. Durch die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das in Passau wie auch anderswo aktuell kaum möglich. Der Verein "Impulse für Passau e. V." will dies in naher Zukunft ändern. Dafür setzt er sich mit einer am Sonntag gestarteten Online-Petition ein.

Die Stadt Passau hat sich für den geplanten Modellversuch nach dem Vorbild der Stadt Tübingen beworben. Trotz der Pandemie sollen über bestimmte Hygienemaßnahmen und eine konsequente Teststrategie mit Ausstellung von Tagestickets Lockerungen möglich werden. Gemäß Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) solle so gezeigt werden, "wie eine kontrollierte Öffnung bestimmter Lebensbereiche unter Pandemie-Bedingungen möglich ist". Aktuell ist in Passau nur eine Einkauf per "Click & Meet" möglich.

Petition für Passau

Noch ist die Entscheidung über die Auswahl der acht Modellregionen zur Erprobung des Konzepts nicht gefallen. Doch die nun gestartete Online-Petition fordert eine Durchführung des Konzepts auch dann, wenn Passau nicht ausgewählt wird. Die Lebensqualität der Einwohner in Passau sei seit November erheblich eingeschränkt, so der Wortlaut.

Der Verein fordert im Detail die schnellstmögliche Umsetzung von vier Punkten:

  1. Die Ausweitung des Angebots an Schnelltestzentren in der Stadt.
  2. Tagestickets für Bewohner der Stadt mit negativem Schnelltest aus einem Testzentrum sowie begrenzte Tagestickets für Auswärtige.
  3. Die Möglichkeit, mit einem Tagesticket am Tag der Gültigkeit Gastronomie, Geschäfte, Sportstätten und Kultureinrichtungen unter Beachtung der AHA-Regeln zu besuchen.
  4. Überprüfung der Rechtfertigung einer "nächtlichen Ausgangssperre" und deren Wirksamkeit.

Gastronomie im Fokus

Sollte die Gastronomie wieder öffnen dürfen, verlagern sich private Treffen wieder in den "kontrollierbaren, öffentlichen Raum", so eine Begründung der Urheber der Petition. Um eine Überfüllung der Innenstadt zu verhindern, könne man auch die Zahl der Tagestickets begrenzen.

"Passau belegt derzeit einen Spitzenplatz bei der Impfquote. Die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen haben mittlerweile größtenteils ihre Impfungen erhalten. Insofern sind Öffnungen nun vertretbar", so die Petition in ihrer Begründung weiter.

"Unsere Petition soll unserem Oberbürgermeister und den entsprechenden Entscheidungsträgern den Rücken stärken, um unabhängig von einer eventuellen Zusage zur offiziellen Modellregion das Tübinger Modell umzusetzen", erklärt Franz Küblbeck, Mitglied des Impulse für Passau e. V., auf Nachfrage der Redaktion. "Unsere Petition werden wir den entsprechenden Entscheidungsträgern vorlegen und um Ihre Unterstützung bitten."