Öl- und Gasimporte

"Wirtschaftsweise" sieht hohe Preise als Chance für Energiewende


Monika Schnitzer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU München und "Wirtschaftsweise".

Monika Schnitzer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU München und "Wirtschaftsweise".

Von mit Material der dpa

Die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer plädiert dafür, dass Deutschland sich von Öl- und Gasimporten unabhängiger macht - je schneller desto besser.

Schnitzer sieht in den stark gestiegenen Energiepreisen eine Chance für die Energiewende. "Eigentlich ist es die beste Werbung für die Energiewende. Sie bietet doch die Chance, sich weniger abhängig zu machen von Gas- und Ölimporten", sagte Schnitzer in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Je schneller die Energiewende geschehe, desto unabhängiger werde man künftig sowohl wirtschaftlich als auch politisch sein.

Die sogenannten Wirtschaftsweisen sind ein Beratergremium für die Bundesregierung. Der offizielle Name des aus Top-Ökonomen bestehenden Gremiums lautet "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung".

Mit Blick auf den von der Bundesregierung wegen der deutlich gestiegenen Energiepreise angekündigten einmaligen Zuschuss sagte Schnitzer: "Das hilft den Betroffenen, ohne dass dauerhaft alle Löhne steigen und die Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird. Man könnte auch über einen Kinderbonus nachdenken." Profitieren von dem Zuschuss sollen vor allem die Bezieher von Wohngeld, also Haushalte mit niedrigem Einkommen.

Eine Mehrwertsteuersenkung hält Schnitzer nicht für den richtigen Weg, weil diese nicht unbedingt an die Kunden weitergegeben werde. Priorität müssten nun die Streichung der EEG-Umlage sowie die Senkung der Stromsteuer haben.