Öffentlicher Dienst

Keine schnelle Einigung in Tarifrunde in Sicht


Das Verdi-Logo prangt an einer Warnweste. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Das Verdi-Logo prangt an einer Warnweste. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Von mit Material der dpa

Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ist ein schneller Durchbruch am Samstagabend vorerst nicht absehbar gewesen.

Im Lauf des Abends könnte es aber Bewegung bei Gewerkschaften und Arbeitgebern geben, hieß es am Samstag in Verhandlungskreisen in Potsdam. Auch möglich sei aber ein Auseinandergehen der Spitzenrunde beider Seiten für diesen Tag ohne gemeinsamen Vorschlag, hieß es. Auf jeden Fall waren für den Abend erneut Beratungen in den Bundestarifkommissionen von Verdi und dbb Beamtenbund und Tarifunion sowie in der Mitgliederversammlung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) angesetzt. Diese Gremien müssten einen Kompromiss der Spitzenrunde billigen.

Die laufende, wohl entscheidende dritte Verhandlungsrunde hatte am Donnerstag begonnen. Die Positionen lagen lange weit auseinander. Es werde hart verhandelt für das Einkommen der mehr als zwei Millionen Beschäftigten, hieß es aus Teilnehmerkreisen.

Die Gewerkschaften waren mit der Forderung eines Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent bei einjähriger Laufzeit in die Verhandlungen gegangen. Mindestens soll es 150 Euro mehr im Monat geben. Bund und Kommunen wollen eine Laufzeit von drei Jahren. Eine Erhöhung der Entgelte solle es zum 1. März 2021 um 1,0 Prozent geben, dann noch um weitere 1,0 Prozent und 1,5 Prozent. Der erste Erhöhungsschritt solle mit einem Mindestbetrag von 30 Euro verbunden werden. Betroffen sind etwa Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und zahlreiche andere Angestellte.

Angesichts der Belastungen von Pflegerinnen und Pflegern in der Corona-Pandemie steht die Pflege mit im Zentrum. Die Arbeitgeber hatten eine Pflegezulage von monatlich 50 Euro für die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geboten. Verdi-Chef Frank Werneke hatte dies als "skandalös" zurückgewiesen. Die Gewerkschaften fordern eine Zulage von 300 Euro. Intensiv wird über einzelne Pflegebereiche verhandelt. VKA-Chef Ulrich Mädge hatte mitgeteilt: "Eine Intensivpflegerin wird nach unseren Vorstellungen 8 Prozent mehr Gehalt bekommen."