Oberpfalz: Start ins neue Schuljahr

Zahlen, Daten und Fakten zur Schulsituation


Am 11. September ist der erste Schultag in Bayern. (Symbolbild)

Am 11. September ist der erste Schultag in Bayern. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Für 53.665 Schülerinnen und Schüler in der Oberpfalz (36.271 Grundschüler und 17.394 Mittelschüler) beginnt am 11.September der Unterricht an den Grund- und Mittelschulen. Für 9.198 Schülerinnen und Schüler wird der Tag besonders spannend: Sie starten als Erstklässler in einen neuen Lebensabschnitt. Erfreulich: Die Einschulungszahlen konnten im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg um 210 Schüler (mehr als zwei Prozent) deutlich zulegen. Diese Zahlen gab die Regierung der Oberpfalz in einer Pressemitteilung bekannt.

Insgesamt bleibt der Trend an Grundschulen mit einem Plus von 250 Schülern (etwa 0,7 Prozent der Gesamtschülerzahl) positiv, während die Gesamtschülerzahl an Mittelschulen mit einem Minus von 214 Schülern (etwa ein Prozent) leicht zurückgeht. Trotz steigender Schülerzahlen konnte an den Grundschulen eine Zunahme der Klassenstärke verhindert werden. So ist der erfreulich günstige Schnitt an Grundschülern pro Klasse auf 21,08 sogar noch leicht gesunken. An den Mittelschulen ist der Durchschnitt nach wie vor geringer und liegt bei 19,52 Schülern pro Klasse.

Von den insgesamt 343 Grund- und Mittelschulen in der Oberpfalz wird an fünf Schulen für das kommende Schuljahr kein Unterricht stattfinden. Der Betrieb ruht an diesen Schulen:

  • Mittelschule Tiefenbach (Landkreis Cham),
  • Mittelschule Neukirchen-Königstein (Landkreis Amberg-Sulzbach),
  • Mittelschule Am Rauhen Kulm in Speinshart (Landkreis Neustadt an der Waldnaab),
  • Jobst-von-Brandt-Mittelschule Waldershof (Landkreis Tirschenreuth),
  • Mittelschule Breitenbrunn (Landkreis Neumarkt).

Regierungssprecher Markus Roth teilte auf Anfrage von idowa mit, dass die Mittelschule Tiefenbach ihren Schulbetrieb pausiere, weil es zu wenige Schüler gebe. Die Mittelschule habe lediglich zwölf Schülerinnen und Schüler in peto. Eine Mittelschule brauche aber 15 SchülerInnen, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Zum September gehen die betroffenen Kinder nun in Waldmünchen zur Schule. Während des vergangenen Schuljahres ruhte die Schule in Tiefenbach ebenfalls.

Gute Unterrichtsversorgung an Oberpfälzer Schulen

Wie die Regierung mitteilte, verfügen die Oberpfälzer Grund- und Mittelschulen zum kommenden Schuljahr über 4.745 LehrerInnen, davon 2.497 Grundschullehrkräfte, 1.446 Mittelschullehrkräfte und 802 Förderlehrkräfte. Die Förderschulen verfügen über 936 Lehrkräfte.

Um eine gute Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, stellte das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowohl für die Klassenbildung als auch für die Bildung der Mobilen Reserve wieder Lehrerstunden zur Verfügung. Neben den Lehrerstunden für die Grundversorgung und die Mobile Reserve wurden zusätzlich auch Lehrerstunden für die Grundversorgung der Deutschklassen, Lehrerstunden für regionalspezifische Zuschläge (Beispiel: Erhalt kleiner Grundschulen), Lehrerstunden für zweckgebundene Angebote (Beispiel: Ganztagsklassen), Lehrerstunden für Inklusionsangebote, Lehrerstunden für Sprachförder-angebote und Lehrerstunden für besondere Unterrichtsangebote (Beispiel: Islamischer Unterricht) zur Verfügung gestellt. So erhielten 291 Lehrkräfte neue Planstellen. Zusätzlich treten 201 Lehramtsanwärter aus dem Grundschul-, Mittelschul-, Fachlehrer- und Förderlehrerbereich ein Referendariat an.

Aufgrund dieser guten Lehrerversorgung können die Schulämter über das Mindestmaß von 5.234 Lehrerstunden hinaus Lehrkräfte als mobile Reserve einsetzen, um mögliche Unterrichtsausfälle zu kompensieren. Insgesamt werden am 1. Schultag 262 Lehrkräfte in der Mobilen Reserve zur Verfügung stehen.

Das sind die aktuellen Schülerzahlen der Oberpfalz im Vergleich von 2002 bis 2018. Berücksichtigt werden Grund- und Mittelschulen.

Das sind die aktuellen Schülerzahlen der Oberpfalz im Vergleich von 2002 bis 2018. Berücksichtigt werden Grund- und Mittelschulen.

Beschulungsangebote für Schüler mit Migrationshintergrund

Neu im kommenden Schuljahr ist die Weiterentwicklung der Übergangsklassen zu Deutschklassen für Kinder mit Migrationshintergrund. So soll eine intensive Deutschförderung in allen Fächern anhand der jeweils fachspezifischen Inhalte gewährleistet werden. Darüber hinaus sind in diesen Klassen vier Unterrichtsstunden für das neue Fach "Kulturelle Bildung und Werteerziehung" sowie eine weiterführende Sprach- und Lernpraxis in ganztägigen Angeboten vorgesehen. Hier variieren die zur Verfügung gestellten Wochenstunden je nach Jahrgangsstufe von vier bis acht Stunden in der Grundschule bis zu zwei bis sechs Stunden in der Mittelschule. Im Regierungsbezirk Oberpfalz konnten so 65 Deutschklassen gebildet werden, damit Schüler mit Migrationshintergrund gut und möglichst schnell integriert werden können.

Ausbau des Ganztagesangebots

Auch der Ausbau der offenen und gebundenen Ganztagsschulen schreitet weiterhin gut voran. So sind für das neue Schuljahr 62 Grund- und Mittelschulen mit 292 gebundenen Ganztagsklassen gemeldet. Laut Angaben der Regierung kommen die Ganztagsklassen zunehmend im Bereich der Deutschklassen zum Tragen. So werden oberpfalzweit im neuen Schuljahr bereits elf Deutschklassen im gebundenen Ganztag angeboten. Dies ergibt einen erneuten Zuwachs um 40 Prozent. Derzeit sind in der Stadt und im Landkreis Regensburg sechs gebundene Übergangsklassen eingerichtet.

Im Bereich der offenen Ganztagsschulen konnten erneut alle Anträge der 52 Mittelschulen und 19 Förderschulen auf Einrichtung von Ganztagsgruppen bewilligt werden. In insgesamt 122 Gruppen wird an diesen Standorten im kommenden Schuljahr eine qualifizierte Nachmittagsbetreuung bis 16 Uhr angeboten. Diese umschließt sowohl ein ausgewogenes und kostengünstiges Mittagessen als auch die Aufsicht und Hilfe bei den Hausaufgaben. Im Rahmen der betreuten Freizeit dürfen jedoch auch Spiel und Spaß bei diesem Angebot nicht zu kurz kommen. Vor allem aber der Ausbau der offenen Ganztagsangebote im Grundschulbereich verzeichnet enorme Zuwächse. Im kommenden Schuljahr stehen bereits an 65 Grundschulen und 20 Förderschulen mit Grundschulstufe diesbezügliche kostenfreie Betreuungsangebote bis 14 Uhr oder bis 16 Uhr zur Verfügung. Die Anzahl der beantragten und genehmigten Gruppen stieg im Schuljahr 2018/2019 auf 292 und konnte somit im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 31 Prozent gesteigert werden. Das Angebot wird an 20 Grundschulen neu eingeführt.