Oberliga Süd

Heiß vs. Heiß: Vater-Sohn-Duell im Ostbayernderby


Sohn trifft auf Vater: Silvan Heiß (links) spielt mit dem EV Landshut am Freitag gegen den EV Regensburg und seinen Vater Peppi Heiß.

Sohn trifft auf Vater: Silvan Heiß (links) spielt mit dem EV Landshut am Freitag gegen den EV Regensburg und seinen Vater Peppi Heiß.

Gleich am ersten Oberliga-Spieltag kommt es zu einer besonderen Konstellation. Peppi Heiß, Trainer der Eisbären Regensburg, trifft auf seinen Sohn Silvan, der beim EV Landshut spielt.

Wenn am Freitagabend die neue Oberliga-Saison beginnt und die Eisbären Regensburg beim EV Landshut zu Gast sind, dann erwartet der neue Eisbären-Trainer Peppi Heiß ein "heißes Duell" - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Partie hält ein familieninternes Duell bereit: Es trifft Vater auf Sohn. Peppi Heiß auf Regensburger Seite gegen seinen Sohn Silvan Heiß, Verteidiger beim EVL.

"Ich freue mich auf das Spiel", sagt Silvan Heiß. Das Duell sei für ihn schon besonders, "weil's ja doch der Papa ist." Zurückhalten werde er sich deshalb aber freilich nicht: "Das spornt eher noch mehr an." Der Kontakt zum Vater sei vor dem Duell nicht anders als zuvor. Es wird ganz normal miteinander telefoniert. "Aber es gibt natürlich keine Absprachen", macht Peppi Heiß klar. "Keiner spricht im Vorfeld über seine eigene Mannschaft. Das trennen wir strikt und da werden keine Internas gesagt."

Seinen Vater bezeichnet Silvan Heiß als großes Vorbild. "WM-Teilnahme, Olympia - das sind schon tolle Sachen, die er erreicht hat." Er selbst wollte aber, anders als sein Vater, nie Torhüter werden. "Ich habe nie das Verlangen danach gehabt. Außerdem wäre ich dann wohl ständig mit meinem Vater verglichen worden", sagt er.

Mit dem Vater in der Kölner Kabine

Die Leidenschaft für den Sport hat er von seinem Vater aber in die Wiege gelegt bekommen. "Seit ich zurückdenken kann, spiele ich Eishockey", berichtet er. Mit drei Jahren hat Silvan Heiß mit dem Eishockey angefangen. Der Papa spielte damals bei den Kölner Haien, bei denen seine Rückennummer 1 bis heute gesperrt ist. Wirklich erinnern kann sich Silvan Heiß an diese Zeit nicht mehr. "Ich weiß nur noch, dass ich damals mit in die Kabine durfte", erzählt er mit einem Schmunzeln.

Inzwischen hat Silvan Heiß seine eigene Karriere gestartet. Hinter dem 20-jährigen Verteidiger liegt seine erste Saison im Seniorenbereich. Insgesamt 47 Spiele stand er vergangene Saison für den EVL auf dem Eis. Es sei ein wichtiges Jahr für ihn gewesen, in dem er im Herreneishockey ankommen musste. Nun habe er über den Sommer hart trainiert und will den nächsten Schritt machen: "Ich will mich weiterentwickeln und in der Mannschaft etablieren. Ich hoffe auf viel Eiszeit und will Erfahrung sammeln." Mit dem Team strebt er auf jeden Fall einen Platz unter den ersten vier und damit Heimrecht in den Playoffs an.

Stehen wegweisende Entscheidungen in der Karriere an, dann würde er seinen Vater natürlich auch um Rat fragen, sagt Silvan Heiß. "Ich versuche schon ihm Tipps zu geben", sagt auch Peppi Heiß. "Aber was er dann macht - da ist er alt genug, um das selbst zu entscheiden. Er soll und muss auch seinen eigenen Weg gehen." Der Austausch ist natürlich dennoch intensiv. Es wird nicht nur telefoniert. Während der Saison wollen die beiden versuchen, sich gegenseitig häufiger zu besuchen.

Sport in Fokus

Am Freitag stehen die beiden auf unterschiedlichen Seiten. Ob sie sich vorstellen können, auch einmal auf einer Seite zu stehen? "Jein", sagt Silvan Heiß. Klar wäre es einerseits eine schöne Sache, unter dem Vater zu spielen. Aber dann, befürchtet er, gebe es bestimmt immer wieder kritische Stimmen von außen.

Peppi Heiß sagt, dass er sich darüber noch überhaupt keine Gedanken gemacht habe. Im Sommer, als er Trainer in Regensburg wurde, stand Silvan Heiß schon in Landshut unter Vertrag. "Und Verträge erfüllt man", betont er.

Ohnehin steht am Freitag das Sportliche im Fokus. Zu viel Brisanz steckt schon in diesem Ostbayernderby am ersten Spieltag. "Beide Teams werden sehr motiviert sein. Jeder will gut in die Saison starten", sagt Peppi Heiß. "Da ist es nur zweitrangig, dass es gegen meinen Sohn geht."