Am Volkstrauertag, der dieses Jahr am Sonntag, den 15. November, begangen wird, wird traditionell den Opfern von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft gedacht. In Freising hat man sich wegen der Corona-Ausnahmesituation heuer für ein stilles Gedenken entschieden.

Ein großes, öffentliches Erinnern an die Opfer von Kriegen und Gewalt könne 2020 nicht im gewohnten Rahmen stattfinden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Freising. In enger Abstimmung mit den Freisinger Kirchen und den beteiligten Vereinen habe man die öffentliche Veranstaltung aufgrund der anhaltend hohen Inzidenzahlen vorsorglich abgesagt.

An der Gedenktafel der Kirche St. Georg werden stattdessen am 14. November als Zeichen der Anteilnahme stellvertretend für die Stadt und die Bundeswehr, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, den Veteranen- und Soldatenverein Freising und den Kreis- Krieger- und Soldatenverband Freising sowie für die Freisinger Hilfsorganisationen und den VdK drei Kränze niedergelegt.

OB Eschenbacher: "Zusammenstehen in Gedanken"

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Bewältigung der Corona-Krise wiederholt als die "größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg" bezeichnet und als historische Aufgabe, die nur gemeinsam durch Solidarität und Disziplin zu bewältigen sei, erinnert Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. "Zusätzlich zu den gewaltigen Anstrengungen, die der Kampf gegen die Pandemie erfordert, kommen nach den jüngsten Anschlägen in Frankreich und Wien Sorgen und Ängste vor Terrorismus und Gewalt", sagt er. "Der Volkstrauertag 2020 zeigt uns überdeutlich, dass wir zusammenstehen müssen, auch wenn das in diesem extrem schwierigen Jahr nicht bei unserer traditionsreichen Feier, sondern nur in Gedanken sein kann."

Freisings OB bittet darum, den Gedenktag ernst zu nehmen. "Der Volkstrauertag erinnert uns gerade nach den jüngsten terroristischen Anschlägen in unseren Nachbarländern eindringlich an den Wert des Friedens", betont er. "75 Jahre Frieden in einem geeinten Europa sind keine Selbstverständlichkeit, sondern eine große historische Leistung unserer europäischen Staaten mit ihrer Bereitschaft zu Versöhnung und aufrichtigem Miteinander."