Niederbayern

Städtebauförderung: So viel haben die Gemeinden investiert


Der Marienplatz erstrahlt in neuem Glanz.

Der Marienplatz erstrahlt in neuem Glanz.

Von Redaktion idowa

Mit fast 47 Millionen Euro Fördermitteln in allen Städtebauförderungsprogrammen haben Freistaat, Bund und EU den Städten und Gemeinden in Niederbayern im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt. Das schreibt die Regierung von Niederbayern in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung.

Maßgeblich dafür verantwortlich waren die im Mai aufgelegten Förderinitiativen der Bayerischen Staatsregierung "Innen statt Außen" und "Flächenentsiegelung", für die der Freistaat zusätzliche rund 11 Millionen Euro nach Niederbayern gegeben hat. Damit wurde ein starker Anreiz geschaffen, die Orts- und Stadtentwicklung noch konsequenter auf die Stadt- und Ortskerne zu konzentrieren, vorhandene Potentiale zu nutzen und damit letztlich auch weitere Flächenversiegelungen an den Ortsrändern zu reduzieren, erklärt die Regierung.

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Das Klettergerüst im Spielbereich des Jahnplatzes ist vor allem für die größeren Kinder ein beliebter Anziehungspunkt.

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Regierungspräsident Rainer Haselbeck und Rolf-Peter Klar, Leiter des Sachgebietes Städtebau, Bauordnung der Regierung von Niederbayern, besprechen die Situation der Städtebauförderung in Niederbayern.

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Um den Brunnen und den erhaltenen Baumbestand angeordnete Rundbänke laden Bürger und Passanten zum Kommunizieren und Ausruhen ein.

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Mit dem kurz vor seiner Fertigstellung stehenden Familien- und Bildungszentrum entsteht in Langquaid eine kinder-, familien- und altengerechte Infrastruktur.

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Vom neuen überdachten Wartebereich führt der mit einem Leitsystem für Sehbehinderte und Blinde ausgestattete Weg vorbei an den E-Ladestationen zum Bahnhofsgebäude.

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Der neue Verbindungsweg mit begleitenden neuen Leuchtmasten und Pflanzungen führt entlang des Turnhallenneubaus über eine Treppenanlage hinab zur Innstraße.

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Umbau der Bahnhofstraße in Bogen: Großzügige Fußgängerbereiche.

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Luftbild des neuen Skateparks.

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Neue Skateanlage.

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Mit dem „Hans-Rampfmoser-Weg“ entlang einer neu geschaffenen öffentlichen Grünanlage wurde das Geh- und Radwegenetz im Nikolaviertel um einen wichtigen Mosaikstein ergänzt.

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Der Pulverturm noch im Bauzustand: Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten waren notwendig, wie beispielsweise hier im Bereich des Übergangs vom Dachstuhl zur Außenmauer.

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"Stengern" vor der Sanierung.

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Sanierung und Erweiterung der „Stengern“.

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Mit dem „Hans-Rampfmoser-Weg“ entlang einer neu geschaffenen öffentlichen Grünanlage wurde das Geh- und Radwegenetz im Nikolaviertel um einen wichtigen Mosaikstein ergänzt.

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Sanierung und Erweiterung der „Stengern“.

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Der Pulverturm noch im Bauzustand: Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten waren notwendig, wie beispielsweise hier im Bereich des Übergangs vom Dachstuhl zur Außenmauer.

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Umbau der Bahnhofstraße in Bogen: Großzügige Fußgängerbereiche.

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Das Klettergerüst im Spielbereich des Jahnplatzes ist vor allem für die größeren Kinder ein beliebter Anziehungspunkt.

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Um den Brunnen und den erhaltenen Baumbestand angeordnete Rundbänke laden Bürger und Passanten zum Kommunizieren und Ausruhen ein.

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Neue Skateanlage.

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Luftbild des neuen Skateparks.

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Vom neuen überdachten Wartebereich führt der mit einem Leitsystem für Sehbehinderte und Blinde ausgestattete Weg vorbei an den E-Ladestationen zum Bahnhofsgebäude.

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Mit dem kurz vor seiner Fertigstellung stehenden Familien- und Bildungszentrum entsteht in Langquaid eine kinder-, familien- und altengerechte Infrastruktur.

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Der Marienplatz erstrahlt in neuem Glanz.

"Besonders 'Innen statt Außen' ist für unsere niederbayerischen Kommunen sehr attraktiv, weil hier ein Fördersatz von bis zu 90 Prozent möglich ist", wird Regierungspräsident Rainer Haselbeck zitiert. "Damit können nun auch Projekte zur Beseitigung von Leerständen angepackt werden, bei denen man bisher wegen der hohen Belastungen für den Gemeindehaushalt zurückgeschreckt ist", so Haselbeck weiter.

Stadt Landshut

Ein Beispiel aus der Stadt Landshut ist der neue Geh- und Radweg im Nikolaviertel zwischen Siebenbrückenweg/Feuerbachstraße und Seligenthalerstraße mit Grünanlage.

Für den Geh- und Radweg wurde ein Grundstück verwendet, das Teil einer denkmalgeschützten landwirtschaftlichen Hofstelle war. Die erhaltenen Mauerreste eines abgebrannten Nebengebäudes erinnern an die ehemalige Nutzung und die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Struktur des Stadtteils Nikola. Die Grünfläche wurde mit Rücksicht auf die in den vergangenen Jahren entstandene Biotopfläche sehr naturnah gestaltet. Bänke am Rande der Grünfläche laden die Passanten zum Ausruhen ein.

Die Kosten für die Neugestaltung der Grünanlage und die Errichtung des Geh- und Radwegs betragen einschließlich Grunderwerb knapp 300.000 Euro. Davon erhält der Stadt Landshut einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" in Höhe von rund 172.000 Euro.

Landkreis Landshut

Ein Beispiel aus dem Landkreis Landshut ist die Sanierung und Erweiterung der sogenannten "Stengern" und Wege entlang der Vils im Markt Velden. Im Rahmen der "Neugestaltung Erlebnisraum Vils" wurde in einem ersten Bauabschnitt die wichtige Wegeverbindung der Ortsmitte mit dem Flussraum der Vils aufgewertet und barrierefrei gestaltet. Der besondere historische Charme der "Stengern", einem Steg der mit Pfählen über dem Überschwemmungsgebiet "schwebt", wurde dabei erhalten und neu interpretiert.

Von den etwa 240.000 Euro förderfähigen Kosten kann die Städtebauförderung voraussichtlich rund 144.000 Euro als Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" beisteuern.

Stadt Straubing

Ein Beispiel aus dem Jahr 2018 ist die Instandsetzung des Pulverturms in der Stadt Straubing.

Der im 15. Jahrhundert errichtete Pulverturm zeigte schon seit Längerem erhebliche Schädigungen am Mauerwerk und in der Dachkonstruktion. Die durchgeführte Sanierung zielte insbesondere darauf ab, durch Fäulnis zerstörte Holzbauteile des Dachtragwerks auszutauschen, Risse und offene Fugen im Mauerwerk zu schließen und einzelne verwitterte Ziegelsteine auszutauschen. Seit 1963 dient der Turm als Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege. Nach der Sanierung ist nun geplant, das Gebäude verstärkt für Gedenkfeiern oder temporäre Ausstellungen zu nutzen. Damit rückt dieses bedeutende Bauwerk noch stärker in das Bewusstsein der Straubinger Bürger. Der Pulverturm bildet den Eckpunkt des nördlichen und westlichen Stadtmauerabschnitts, die teilweise ebenfalls in diesem Zuge umfassend saniert werden konnten.

Aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" konnten für dieses Sanierungsprojekt mit Gesamtkosten in Höhe von rund 400.000 Euro bereits Fördermittel zugesagt werden.

Landkreis Straubing-Bogen

Ein Beispiel aus dem Landkreis Straubing-Bogen ist der Umbau der Bahnhofstraße in Bogen. Die Bahnhofstraße bildet aus Richtung Westen kommend den wichtigsten Stadteingang. Die Bogenbachbrücke bildet den östlichen Abschluss der Bahnhofstraße und schließt direkt an den Stadtplatz an. Die Bahnhofstraße, in der Geschäfte, Wohnungen und öffentliche Einrichtungen bunt gemischt sind, ist gemeinsam mit dem Stadtplatz der zentrale Geschäftsbereich der Stadt. Damit kann die Straße ihrer wichtigen Funktion als Bindeglied zwischen Bahnhof und Stadtplatz besser gerecht werden und die Aufenthaltsqualität der wichtigen Wohn- und Geschäftsstraße konnte wesentlich gesteigert werden. Die Erneuerung der Fahrbahn wird vom Landkreis Straubing-Bogen als Straßenbaulastträger durchgeführt, da die Bahnhofstraße eine Kreisstraße (SR3) ist.

Der förderfähige, kommunale Kostenanteil für die Umgestaltung beträgt rund 1,9 Millionen Euro. Davon erhält die Stadt Bogen einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Stadtumbau" und der Förderinitiative des Freistaats "Innen statt Außen" von rund 1,2 Millionen Euro.

Landkreis Deggendorf

Ein Beispiel aus dem Landkreis Deggendorf ist die Neugestaltung des Jahnplatzes in Plattling. Der an der Schnittstelle zwischen Bahnhofsviertel und Altstadt gelegene Jahnplatz wurde mit seiner Neugestaltung für die Bewohner von Plattling zu einem wichtigen Wohn- und Lebensraum für alle Generationen. Während sich der Bereich um den Brunnen und den erhaltenen alten Baumbestand als Oase der Ruhe und Erholung mit hoher Aufenthaltsqualität präsentiert, können sich die Kinder auf dem gegenüber liegenden Spielplatz austoben.

Die Kosten für die Neugestaltung des Jahnplatzes betragen rund 1,6 Millionen Euro. Davon erhält die Stadt Plattling einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" in Höhe von rund 842.000 Euro.

Stadt Deggendorf

Ein Beispiel in der Städtebauförderung ist die Errichtung eines offenen Jugend- und Freizeittreffs mit Skateranlage und Pumptrack im Zentrum des Stadtteils Schaching in der Stadt Deggendorf. Bei der Anlage handelt es sich um ein gelungenes Integrationsprojekt, bei dem von der Planung bis zur Umsetzung die künftigen Nutzer selbst mitwirken konnten. Nicht nur die sportliche Betätigung steht hier im Vordergrund, sondern vor allem auch das nachbarschaftliche Miteinander von jungen und alten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Einkommen, Alter oder Religion.

Von den etwa 330.000 Euro förderfähigen Kosten kann die Städtebauförderung mit einem erhöhten Fördersatz von 90 Prozent voraussichtlich rund 300.000 Euro als Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2017" beisteuern.

Landkreis Regen

In Viechtach ist es gelungen, im Jahr 2018 ein für die Stadt und das Umland gleichsam wichtiges städtebauliches Verkehrsprojekt fertigzustellen. Mit der Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) hat die Stadt nördlich des Bahnhofsgebäudes einen neuen Buswendeplatz mit drei angegliederten Bushaltestellen geschaffen. Zusätzlich steht jetzt für die Fahrgäste ein attraktiver überdachter Wartebereich zu Verfügung. Die neue Anlage ist vollständig barrierefrei: Vom Wartebereich gelangt man beispielsweise schwellenfrei zum Bahnhofsgebäude und von dort weiter zum angrenzenden Dr.-Schellerer-Park. Damit ist es auch gelungen, die Förderschule und Seniorenresidenz vom ZOB aus durchgängig ohne Barrieren zu erschließen. Insbesondere Rollstuhlnutzer, Schulkinder und Senioren profitieren von dieser Maßnahme. Deutlich verbesserte Abstellmöglichkeiten für PKW und Fahrräder sowie neue E-Ladestationen vor dem Bahnhofsgebäude ergänzen das Angebot.

Die Gesamtkosten betragen rund 1,2 Millionen Euro. Die Stadt Viechtach konnte mit rund 0,6 Millionen Euro Zuschussmitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Aktive Zentren" unterstützt werden.

Landkreis Kelheim

Ein Beispiel aus dem Landkreis Kelheim ist der Neubau eines Familien- und Bildungszentrums an der Schulstraße in Langquaid. Die Arbeiterwohlfahrt wird künftig die im Erdgeschoss entstandene zweigruppige Kindertagesstätte und die Tagespflege für Senioren im zweiten Obergeschoss betreiben. Mit den neu geschaffenen Räumen für die Volkshochschule im ersten Obergeschoss will der Markt Langquaid das Angebot in den Bereichen Bildung und Qualifizierung in der Marktgemeinde weiter verbessern. Das Bildungsangebot reicht von vielfältigen Kursen und Vorträgen bis hin zu Projektwerkstätten für alle Generationen und Sprachbildung für Migranten.

Die anteiligen Kosten für die Räumlichkeiten der Volkshochschule betragen rund 1,5 Millionen Euro. Davon erhält der Markt Langquaid einen Zuschuss aus dem Integrationspakt "Soziale Integration im Quartier" und dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" von insgesamt knapp 1 Million Euro.

Landkreis Dingolfing-Landau

Ein Beispiel aus dem Landkreis Dingolfing-Landau ist die Neugestaltung des Marienplatzes in Dingolfing.

Der Marienplatz bildet in Dingolfing den zentralen Stadtplatz mit Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten. Hier finden auch der Wochenmarkt und andere Veranstaltungen statt. Der Platz war die letzten Jahrzehnte geprägt durch Fahrbahnen und Parkierungsflächen für den ruhenden Verkehr. Durch den Rückbau des Straßenraums konnte der historische Platz an die geänderten Anforderungen der Nutzer angepasst werden. Ein großer Flächenanteil steht nun für Fußgänger und Ruhezonen zur Verfügung. Es wurden Aufenthaltsmöglichkeiten wie Freischankflächen, aber auch konsumfreie Freiräume geschaffen. Der gesamte Platz wurde barrierefrei gestaltet. So ist ein multifunktionaler Platz entstanden, der alle Bevölkerungsgruppen anspricht.

Die Kosten für die Neugestaltung des Marienplatzes betragen rund 4,5 Millionen Euro, förderfähige Kosten betragen rund 3,3 Millionen Euro. Davon erhält die Stadt Dingolfing einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" in Höhe von rund 2 Millionen Euro.

Für 2019 will die Regierungskoalition in München die Förderinitiative "Innen statt Außen" fortsetzen und auch der Bund beabsichtigt die Förderung auf hohem Niveau fortzusetzen.