Niederbayern/Oberpfalz

Deutlich mehr Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung


Die Polizeipräsidien in Niederbayern und der Oberpfalz ziehen nach dem zweiten Wochenende seit Erlass der Ausgangsbeschränkung Bilanz. (Symbolbild)

Die Polizeipräsidien in Niederbayern und der Oberpfalz ziehen nach dem zweiten Wochenende seit Erlass der Ausgangsbeschränkung Bilanz. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Am Wochenende ist es in Niederbayern und der Oberpfalz zu deutlich mehr Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung gekommen. Das teilten die Polizeipräsidien am Montag mit. Die sommerlichen Temperaturen lockten die Menschen wohl vermehrt nach draußen.

Jeweils 4.000 Kontrollen führten die Polizeidienststellen der beiden Regierungsbezirke von Freitag bis Sonntag durch. Täglich waren demnach mehrere Hundert Beamte zur Überwachung der Allgemeinverfügung im Einsatz.

Am Freitag stieg also die Anzahl der Verstöße erstmals an. Die Polizei in Niederbayern brachte an dem Tag 107 Verstöße zur Anzeige. Am Samstag waren es, wie aufgrund der Wettervorhersage erwartet, noch einmal deutlich mehr Fälle. Mit rund 200 wurden mehr als doppelt so viele Verstöße angezeigt. Am Sonntag gingen die Verstöße dann wieder zurück. Dennoch ahndete die Polizei noch einmal etwa 100 Verstöße. Die Verstöße am Wochenende traten vermehrt in den Bereichen der Polizeiinspektionen Deggendorf, Landshut und Straubing auf. Von Montag bis Donnerstag rangierte die Anzahl der Verstöße in ganz Niederbayern zwischen 60 und 70.

Mehr Verstöße in der Oberpfalz

In der Oberpfalz registrierte die Polizei 620 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung registriert wurden. Zwischen Samstag- und Sonntagmorgen waren es mit 330 die meisten Verstöße.

Auch im gewerblichen Bereich registrierte die Polizei vereinzelt Verstöße. Unter anderem eine Lehrerin aus dem Kreis Regen wurde demnach angezeigt, da sie Nachhilfeunterricht gab. Ebenfalls im Landkreis Regen verstieß ein Gastronom gegen die Vorschriften und bewirtete am Freitagabend mehrere Gäste in seiner Gaststätte. In Straubing stellten Beamte fest, dass eine Shisha-Bar in der Nähe des Bahnhofs in Betrieb war.

In der Oberpfalz wurde bei der Kontrolle von über 800 Gastronomiebetrieben kein einziger Verstoß festgestellt. Bei über 500 überprüften Ladengeschäften wurden zwei Anzeigen gegen die Betreiber erhoben. Allerdings musste die Oberpfälzer Polizei zu einer Vielzahl von Partys und Grillfeiern anrücken. Diese fanden meist in Parks oder im privaten Garten statt. Die Menschen zeigten sich zwar in der Regel einsichtig. Nichtsdestotrotz erstellte die Polizei zahlreiche Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Des Weiteren erhielten viele Jugendliche neben einer Bußgeldanzeige auch einen Platzverweis, da sie sich zum Fußball-, Basketball- oder Tischtennisspielen getroffen hatten.

200 Menschen auf der Jahninsel

In Regensburg hielten sich am Samstagnachmittag etwa 200 Menschen auf der Jahninsel, im Stadtpark und am Schwabelweiser Donauufer auf. In Roding hatte eine 34-jährige Frau am Samstag gegen 23 Uhr ihren Sohn als vermisst gemeldet, da dieser nach ihren Angaben vom Joggen nicht nach Hause gekommen wäre. Als die Polizei im Nahbereich nach dem Jungen fahndete, fanden die Beamten ihn und drei weiteren Jugendlichen in einer Fischerhütte beim Feiern. Gegen alle vier wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

In Barbing kontrollierte die Polizei am Samstagabend einen 20 Jahre alten Mann in seinem Auto an einem Feldweg. Auf dem Beifahrersitz saß ein 19-jähriger Freund. Beide hatten wohl Marihuana geraucht. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fand die Polizei eine geringe Menge Betäubungsmittel, die beschlagnahmt wurde. Beide erwartet eine Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz, sowie gegen den 20-Jährigen zusätzlich nach dem Betäubungsmittelgesetz.

Polizeisprecher Maximilian Bohms über das zweite Wochenende seit Erlass der Ausgangsbeschränkungen: "Die Zahlen vom Samstag stimmen uns schon etwas nachdenklich. Wir hatten zwar mit einem leicht erhöhten Anzeigenaufkommen aufgrund des schönen Wetters gerechnet, aber dass sich so viele Menschen über die Regelungen hinwegsetzen, ist in Anbetracht des Ernstes der Lage doch schwer nachzuvollziehen." Der Großteil der Bevölkerung habe sich aber an die Ausgangsbeschränkung gehalten.