Niederbayerische Kurorte

Energiekrise und Fachkräftemangel fordern Thermalbäder heraus


Niederbayerns Thermalbadeorte stemmen sich gegen die Krise (Symbolbild).

Niederbayerns Thermalbadeorte stemmen sich gegen die Krise (Symbolbild).

Zuerst hat die Corona-Pandemie den niederbayerischen Kurorten zugesetzt. Dann folgte der russische Überfall auf die Ukraine. Nun kommen Energiekrise und Fachkräftemangel dazu. Wie die Heilbäder in Ostbayern dagegen halten wollen.

Kurorte sind vielfach einem gewissen saisonalen Wandel unterworfen. Geschäftige Monate werden von ruhigeren Episoden abgelöst. Damit weiß man vor Ort umzugehen. Sowohl Heilberufe und Praxen als auch Hotels und vom Tourismus abhängige Unternehmen haben sich darauf eingestellt. Doch was sie in den letzten Jahren erleben, ist für jeden neu.

"Natürlich befinden wir uns in einer herausfordernden Zeit. Wir versuchen uns darauf so gut es geht einzustellen und es gelingt uns, wie ich meine, sehr gut", so Franz Altmannsperger, Geschäftsführer der niederbayerischen Thermengemeinschaft. "Wir können trotz allem unseren Gästen und Patienten ein hervorragendes Angebotsspektrum in unseren fünf Thermen der Niederbayerischen Thermengemeinschaft (Anmerkung der Redaktion: die Kaiser-Therme Bad Abbach, die Limes-Therme Bad Gögging, die Europa Therme Bad Füssing, die Wohlfühl-Therme Bad Griesbach und die Rottal Terme Bad Birnbach) zur Verfügung stellen und leisten unseren notwendigen Beitrag zur Energieeinsparung in Deutschland."

Dabei sind die Einsparungen im Energiesektor nicht die einzigen Herausforderungen. Auch in den Kurorten macht sich ein Fachkräftemangel bemerkbar. Hier soll ein INTERREG-Programm Abhilfe schaffen, wie Altmannsperger weiter erklärt. Man suche dabei grenzübergreifend "zielführende Maßnahmen und Lösungen".

Wenige Einschränkungen im Angebot

Mit der Energie hauszuhalten, ist für einen Kurort kein leichtes Unterfangen. "Um den erforderlichen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten, sind bei der Europa-Therme, der Wohlfühl-Therme und der Kaiser-Therme die Saunen geschlossen", erklärt Altmannsperger. Bei der Rottal Terme und der Limes-Therme bestehe ein zwar eingeschränktes, aber umfangreiches Saunanagebot. Zusätzlich habe man kleinere Einschränkungen beim Heilbaden vorgenommen. Ein Teil der Außenbecken sei geschlossen und die Öffnungszeiten reduziert. Bei den drei Thermen im Rottaler Bäderdreieck stünden derzeit keine Dampfbäder, in der Wohlfühl-Therme auch kein Hamam, zur Verfügung. Ab April, so hofft Franz Altmannsperger, könne das Angebot wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Eine besondere Notwendigkeit sieht der Geschäftsführer der Thermengemeinschaft darin, dass die Thermen als Gesundheitseinrichtungen und nicht als Freizeit- oder Spaßbäder gesehen werden sollen: "Von der Politik wünschen wir uns, dass dies endlich zuerkannt wird, und dass zum Beispiel unsere Gesundheitsthermen beim Erdgasbezug zur geschützten Gruppe zählen."