Neues vom Turm VII

Ein kleines Erdbeben, ein fleißiger Bürgermeister und ein Wolf im Schafspelz


Beim Bahnübergang in Grabitz haben falsche Hussiten das Schild postiert.

Beim Bahnübergang in Grabitz haben falsche Hussiten das Schild postiert.

• Haben bei Ihnen Sonntagnacht so gegen 21.45 Uhr zu Hause die Gläser gezittert? Wenn nicht, wohnen Sie nicht im Umfeld des Stadtplatzes - oder Sie waren nicht zu Hause. Ansonsten müssten Sie das kleine Beben bemerkt haben. Die Ursache: Der Gevatter Klaus ist gestürzt. Im Gerangel mit dem Chamerauer Uli Jakob trat der Bummel-gleiche Sattelbogner plötzlich auf der neuen Treppe nahe der Sandbahn ins Leere und wumste samt Rüstung auf die Bretter. Doch wer den Klaus kennt, weiß, dass er ganz hart im Nehmen ist. Wo andere wohl nach dem Rettungsdienst rufen würden, schnauft er nur durch. "Nixe", soll er auf die Frage, ob ihm was passiert ist, geantwortet haben. Nur ein böses Gerücht ist dagegen, dass die Stadtfeuerwehr hinter den Kulissen bereits Vorbereitungen getroffen habe, um den Klaus notfalls mit dem Rettungsspreizer aus seiner Rüstung zu befreien ...

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Der mit dem Besen tanzt: Bürgermeister Bauer entlastete den Bauhof.

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"Bin doch lieb...": Mit Schmusedecke arbeitet Uli Jakob an seinem Image.

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"Tini, i hol di mit meim Traktor ab": Fahr-Service a la "Baihmbauer" für die Ritterin des Hauses.


• Um einen Sturz zu vermeiden, hat der Bürgermeister am Sonntag gar den Besen geschwungen. Da sein Bauhof sowieso dem Arbeitsanfall kaum mehr Herr wird, schnappte er sich einen Besen und kehrte die Nordtribüne ab. Warum? Weil dort zuvor die Spielschar für das alljährliche Gruppenfoto posiert und folglich viel Sand aus der Arena auf die Sitzbänke getragen hatte. "Selbst ist der Mann ...", das dachte sich Bauer nicht zum ersten Mal. Es sei nur daran erinnert, dass er im Rahmen seines Wahlkampfes zusammen Sohn Bastian seine Plakate selbst aufgeklebt hatte - trotz der mitgliederstärksten CSU im Landkreis.


• Schriftlich hat es nun jeder, den es interessiert, wo der Caspar Nußberger zu finden ist. Ein entsprechendes Schild brachten die falschen Hussiten an. Mittlerweile ist es wieder verschwunden. Doch Stocki-Fans müssen einfach nur dem Weg zur Kläranlage folgen - bis zu einem Torbogen. Nein, dort wohnt nicht der diesjährige Ritter, auch wenn es aufgrund des üppigen Schmucks den Anschein hat.


• In seltsamer Gewandung wurde der Chamerauer Uli Jakob Sonntagabend gesichtet. Er hatte sich auf dem Wehrgang eine süße Decke mit kleinen, schleifengeschmückten Füchslein übergelegt, während er eine kühle Halbe Dimpfl-Bier und eine Zigarette-Danach genoss. Angeblich soll der Uli damit an seinem Image arbeiten, dass er doch eigentlich gar nicht so böse ist, wie es im Spiel rüberkommt. Wir sind aber überzeugt: Das böse Lachen überstrahlt die Schmusedecke. Eindeutig ein Wolf im Schafspelz!


• Die Ritterin auf einem Bulldog - das war Sonntagnacht nach dem Festspiel zu sehen. Plötzlich rumpelte ein stattlicher John Deere vor das Südtor der Arena und die Hauptdarstellerin, die eigentlich von Opel-Mühlbauer einen feschen Flitzer zur Verfügung gestellt bekommen hat, sprang in die Fahrerkabine. "Tini, i hol di mit meim Traktor ab ...", waren auf der Terrasse des Cafés Rathaus Spielscharangehörige beinahe versucht, anzustimmen. Des Rätsels Lösung: Es handelte sich um den "Baihmbauer"-eigenen Familienfahrservice.


• Den Ordnern wird bei den Vorstellungen bekanntlich einiges abverlangt, müssen sie doch das strikte Foto-Verbot des Regisseurs durchsetzen, wofür sie nicht selten böse Blicke und auch manch böses Wort ernten. Offensichtlich sind sie darauf so sehr fokussiert, dass ihnen ein kleiner Schwindel nicht aufgefallen war. Der Heitzer Hermann musste am Sonntagabend schnell hinter die Bühne. Um lange Diskussionen mit den Ordnern zu umschiffen, hatte er sich einfach die Soutane, die er normalerweise als Kommunionausteiler trägt, übergezogen und war so, getarnt als Drachenstich-Spieler, in die Arena gekommen. "Hat funktioniert", meinte er grinsend, als einer meinte: "Hermann, seit wann spielst denn du mit?!"