Neue Erkenntnisse

Versenkter Oldtimer stammte aus Abensberger Autohaus


Dieses Wrack eines Audi-Oldtimers wurde aus dem Pfreimdstausee in der Oberpflaz geborgen.

Dieses Wrack eines Audi-Oldtimers wurde aus dem Pfreimdstausee in der Oberpflaz geborgen.

Von Redaktion idowa

Der Fall eines in der Oberpfalz versenkten Oldtimers gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf. Auch wenn die Ermittler nach wie vor nicht wissen, wie das Luxus-Fahrzeug in den Stausee bei Kainzmühle gelangte, gibt es doch neue Spuren. Eine davon führt nach Niederbayern.

Wie berichtet handelt es sich bei dem Wagen um einen Audi 100 Coupé S. Der Oldtimer wurde Mitte Juli aus dem Pfreimdstausee bei Kainzmühle im Landkreis Neustadt an der Waldnaab geborgen. Eine einfache "Entsorgungsaktion" schließt die Polizei aus - möglicherweise steht das versenkte Auto im Zusammenhang mit einem Verbrechen. Deswegen bat die Polizei bei den Ermittlungen auch die Bevölkerung um Hinweise.

Seitdem sind bei der Polizei etwa 30 Hinweise eingegangen, die Ansätze für weitere Ermittlungen ergaben. So ist mittlerweile bekannt, dass das Fahrzeug im Oktober 1973 an das ehemalige Autohaus Ost GmbH in Abensberg ausgeliefert wurde. Dieses existiert allerdings nicht mehr. Der Geschäftsnachfolger, das Autohaus Baumer, wurde eingehend befragt, allerdings sind leider keine Unterlagen zu dem Fahrzeug mehr vorhanden. Dafür hat die Polizei neue Details über den Wagen selbst erfahren.

So handelt es sich bei dem Audi um ein spezielles "Face-Lift-Modell", welches ausschließlich von September 1973 bis August 1974 gebaut wurde. Das Fahrzeug ist mit einem Schaltgetriebe (Vier Gänge + Rückwärtsgang) versehen und verfügt über eine schwarze Innenausstattung. Die Farbbezeichnung des Wagens lautet "coronagelb" - eine Sonderfarbe, die nur gegen Aufpreis erhältlich war. An den Heckkotflügeln wurden außerdem Schmutzfänger angebracht, zudem waren an beiden Fahrzeugseiten durchgehend schwarze Rallyestreifen aufgeklebt. Die Antenne des Wagens gehörte laut Polizei nicht zur Serienausstattung, sondern war ein Zubehör von Audi, das nachträglich verbaut wurde.

Die Polizei ist nun insbesondere auf der Suche nach Personen, die zwischen 1973 und 1983 im Autohaus Ost in Abensberg gearbeitet haben und möglicherweise Angaben zu dem Fahrzeug machen können. Da der Audi 100 Coupé S ein Schwandorfer Kennzeichen hatte, könnten möglicherweise auch Mitarbeiter von Audi-Autohäusern im Kreis Schwandorf mit dem Wagen in Kontakt gekommen sein. Da es sich um ein außergewöhnliches Modell handelt, könnten sich Arbeiter möglicherweise noch daran erinnern. Die Polizei bittet deswegen darum, auch scheinbar unbedeutende oder skurrile Hinweise zu melden.

Dieses Foto zeigt eine Rekonstruktion des fraglichen Wagens. Allerdings fehlt die nachträglich angebaute Radioantenne, zudem war beim Originalwagen die Innenausstattung schwarz.

Dieses Foto zeigt eine Rekonstruktion des fraglichen Wagens. Allerdings fehlt die nachträglich angebaute Radioantenne, zudem war beim Originalwagen die Innenausstattung schwarz.