Neu in Pocking

Corona-Impfungen und Kardiologie für Kinder


Das Team der neuen Kinderarzt-Praxis in Pocking.

Das Team der neuen Kinderarzt-Praxis in Pocking.

Im Dezember wurden in Pocking neue medizinische Angebote aufgebaut. Kinderarzt und -kardiologe Dr. med. Torsten Kaussen übernahm eine bestehende Praxis und setzte dabei ganz auf Teamarbeit und moderne Kommunikation.

Dr. med. Torsten Kaussen.

Dr. med. Torsten Kaussen.

Bis Ende März arbeitete der Mediziner noch auf einer Intensivstation für Kinder in Hannover. Mit diesem Erfahrungen im Gepäck hat es ihn nun nach Niederbayern gezogen. Was er zuvor gesehen hat, prägte auch die Ausrichtung seiner neuen Arbeitsumgebung. Allein drei Nachmittage pro Woche sollen künftig Corona-Impfangebote für Kinder im Fokus stehen. "Ich bin absolut für eine Coronaimpfung von Kinder", sagt der Arzt im Interview. "Die Akuterkrankung ist bei Kindern meist harmlos, aber die Folgen können gefährlich sein." Dr. Kaussen wählt seine Worte mit Bedacht. "Bei Kindern kann es zur Spätfolge PIMS kommen. Dabei reagiert das Immunsystem über und greift dann die Organe des Kindes an." Natürlich gebe es diese Erkrankung vergleichsweise selten, aber die Folgen seien schwer. Und beträfen auch zuvor kerngesunde Kinder.

Dabei unterscheidet Dr. Kaussen nicht zwischen Totimpfstoff und dem bekannten Vakzin: "Sobald verfügbar, würde ich den Totimpfstoff genauso verimpfen." Er sieht darin auch eine Chance, Impfzweiflern einen "Notausstieg" zu ermöglichen. "Man könnte sich den Totimpfstoff verabreichen lassen und dadurch das Gesicht wahren. Dann kann man sagen, man habe eben auf diese Impfmöglichkeit gewartet", erklärt Kaussen.

Die nächste größere Impfaktion ist am 10. Januar bei der offiziellen Praxisübergabe geplant.

Lesen Sie dazu auch den Artikel "Corona und Kinder: Mit Kinder-Impfung auf Omikron-Impfstoff warten?".

Kardiologie in Pocking

Herzultraschall-Untersuchung bei Kindern.

Herzultraschall-Untersuchung bei Kindern.

Um auch Kinder versorgen zu können, die mit dem Herzen Probleme haben, hat sich Dr. Kaussen ein neues Sonografiergerät geordert. "Wenn also ein Kinderarzt beim Abhören Herzgeräusche vernimmt, können die Eltern nun auch in Pocking eine Anlaufstelle zur weiteren Diagnostik finden." Dabei arbeitet Kaussen auch mit dem MVZ der Kinderklinik in Passau zusammen.

Der Kinderkardiologe ist durchaus realistisch. Es gibt auch weitere Anlaufstellen und Kliniken, an die bei Bedarf verwiesen werden kann. So setzt er ganz auf eine gute Zusammenarbeit medizinischer Einrichtungen.

Sprachbarrieren sind keine Hürde

Um auch Patienten betreuen zu können, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, nimmt Dr. Kaussen an einem Dolmetscher-Programm teil, das unter anderem vom Bundesgesundheitsministerium gefördert wird.

"In Berlin haben sich Ärzte zusammengesetzt und ein Programm aufgebaut, das uns hier weiterhilft", berichtet der Arzt. "Es gibt in acht Sprachen Dolmetscher, die 24 Stunden, sieben Tage die Woche, zur Verfügung stehen." Hier greift dann auch die moderne Kommunikation. "Je zwei sind permanent in jeder Sprache erreichbar. Wenn wir also einen Patienten oder dessen Eltern nicht verstehen könne, rufen wir dort an, und können über den Lautsprecher mit dem Dolmetscher kommunizieren."