Neu beim SSV Jahn

Föhrenbachs Zwischenschritt zurück nach oben


Jonas Föhrenbach ist vom SC Freiburg an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen.

Jonas Föhrenbach ist vom SC Freiburg an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen.

Unter Christian Streich hat Jonas Föhrenbach seine ersten Schritte im Profifußball gemacht. Beim Jahn will er sich weiterentwickeln, um in Zukunft wieder einmal in der Bundesliga auflaufen zu können.

Marc Lais dürfte sich mächtig gefreut haben, als er vom Wechsel Jonas Föhrenbachs zum SSV Jahn Regensburg gehört hat. Endlich wieder jemand, mit dem er badisch sprechen kann in der Kabine des Oberpfälzer Zweitligisten. Darauf angesprochen, muss Föhrenbach schmunzeln. Er und Lais kennen sich bereits seit ihren gemeinsamen Tagen im Nachwuchs des SC Freiburg. Zusammen gespielt haben sie bislang zwar nicht, "aber man ist sich häufig über den Weg gelaufen", erzählt Föhrenbach. Nun werden sie auch gemeinsam auf dem Feld stehen.

Um den aktuellen Weg Föhrenbachs zu beschreiben, bemüht man wohl am besten das Bild der Schritte. Der heute 22-Jährige stand im Freiburger Profikader, absolvierte für den SC auch Spiele in der 1. Und 2. Bundesliga. Für den ganz großen Durchbruch hat es aber bisher nicht gereicht. Also entschied sich Föhrenbach im vergangenen Sommer dazu, erst einmal zwei Schritte zurück zu machen und wechselte per Leihe zum Drittligisten Karlsruher SC. Nun, ein Jahr mit Platz drei, aber nicht geschaffter Relegation später, macht Föhrenbach wieder den ersten Schritt nach vorne. Über den Jahn will er auf kurz oder lang zurück in die Bundesliga. "Es ist schon mein Ziel, wieder in der Bundesliga zu spielen. Am liebsten in Freiburg", sagt Föhrenbach.

Der in Freiburg geborene Föhrenbach spielte bis vergangenes Jahr nur in der Heimat. Erst bei einem kleineren Verein, ab der D-Jugend beim großen SC. Aufgefallen war er den Talentscouts, als er bei einer 2:9-Niederlage gegen den SC die einzigen beiden Tore für seine Mannschaft erzielt hatte. "Als kleiner Junge war man natürlich stolz darauf, wenn man für den SC spielen darf", erzählt Föhrenbach. Anfangs war es aber auch stressig für ihn. Bis 16 Uhr hatte er Schule, eine halbe Stunde später ging es bereits zum Training, gegessen wurde im Auto. Aber es lohnte sich, schließlich ist Freiburg bekannt für seine tolle Nachwuchsarbeit. "Es wird sehr viel Wert auf die fußballerische und technische Ausbildung gelegt", so Föhrenbach.

Realisiert, dass es reichen könnte

Für ihn ging es Jahr für Jahr weiter. Während am Ende jeder Saison einige Mitspieler aussortiert wurden, kam Föhrenbach stets in die nächste Altersstufe. In der U18 schaffte er auch den Sprung ins Junioren-Nationalteam. "Eine große Ehre und ein schöner Moment, wenn du auf dem Platz die Hymne hörst", sagt er. Ab der B- und A-Jugend, mit der er Junioren-Pokalsieger geworden ist, habe er langsam realisiert, dass es für den großen Sprung zum Profi reichen könnte.

Im August 2015, im Alter von 19 Jahren, gab Föhrenbach schließlich sein Debüt für die SC-Profis, beim 2:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf. Acht Spiele bestritt er in dieser Saison und stieg als Zweitliga-Meister mit in die 1. Bundesliga auf. Im nächsten Jahr kam er zu drei Bundesliga-Einsätzen. Seine ersten Schritte im Profibereich ging er unter Trainer Christian Streich. "Ein Super-Trainer", sagt Föhrenbach. "Genauso, wie man ihm auch aus dem TV kennt. Er ist fachlich top, aber auch menschlich. Er redet viel mit jungen Spielern und will sie weiterbringen. Er hat hohe Ansprüche und ist ein Perfektionist, macht aber auch viele Spieler deutlich besser." Der ganz große Durchbruch gelang Föhrenbach im ersten Anlauf aber nicht, auch weil er auf seiner Position links hinten mit Christian Günter starke Konkurrenz hatte.

Nun steht bei Föhrenbach erst einmal der Jahn im Fokus. Die Integration in die Mannschaft ist ihm, wie auch den anderen Neuzugängen, nicht schwergefallen. Im vergangenen Jahr in Karlsruhe habe er sich körperlich und im Zweikampf weiterentwickelt, schätzt er ein. Das, was man in Freiburg von ihm sehen wollte. Nun will er einen weiteren Schritt gehen. "Die Gegenspieler sind in der zweiten Liga noch einmal besser, die Qualität im Training noch höher", blickt er auf die Saison voraus.

"Ein super Standort"

Vom Jahn hat er vor dem starken letzten Jahr eher wenig mitbekommen. Nun hat er sich aber ganz bewusst für den Wechsel in die Oberpfalz entschieden. "Die Gespräche mit Achim Beierlorzer und Chrisitan Keller waren super", erklärt er. Zudem hat ihn die Jahn-Spielweise angezogen: "Letztes Jahr in Karlsruhe haben wir eher defensiv gespielt, abgewartet und gekontert. Beim Jahn wird aggressiv gespielt, gepresst und nach fußballerischen Lösungen gesucht. Da will ich mich noch einmal weiterentwickeln." Das Umfeld ist für ihn vergleichbar mit dem in Freiburg: "Hier kann man in Ruhe arbeiten. Das ist ein super Standort, um Spieler auszubilden und sie weiterzubringen."

Föhrenbach will seinen Teil dazu beitragen, dass der Jahn auch im zweiten Jahr in Folge den Klassenerhalt schafft. "Das ist das ganz klare Ziel", sagt er. Als Linksverteidiger muss er sich gegen Alexander Nandzik durchsetzen, der auf dieser Position in den vergangenen Jahren gesetzt war. "Das wird sicherlich ein großer Konkurrenzkampf. Wir werden sehen, was die Saison bringt", sagt Föhrenbach.

Neben dem Platz ist Föhrenbach ein eher ruhiger Zeitgenosse. Er ist Fan aller möglichen Sportarten, geht im Winter gerne Skifahren und spielt im Sommer gerne Tennis. Viel Zeit verbringt er mit seiner Freundin und seiner Familie, er hat einen um ein Jahr jüngeren Bruder Philipp. In Regensburg hat sich Jonas Föhrenbach auf Anhieb wohlgefühlt: "Das ist eine superschöne Stadt, hier kann man gut leben. Da kann ich meinen Eltern berichten, dass sie sich darauf freuen können, wenn sie mich einmal besuchen."