Netzfundstück der Woche

Wie aus dem Donaulied das Isarlied wurde


Sara Brandhuber

Sara Brandhuber

Seit Wochen ist das Donaulied deutschlandweit wegen seines umstrittenen Liedtextes in den Schlagzeilen. Gegner des Liedes fordern, dass es nicht mehr auf Volksfesten gespielt werden dürfe. Eine Kabarettistin aus Zustorf bei Landenpreising im Landkreis Erding hat da eine andere Idee: Sie dichtet das Volkslied einfach um - und nennt ihre Version "Isarlied".

Für sie sei das Donaulied schon immer ein persönliches Hasslied gewesen, sagt Sara Brandhuber gegenüber der Moosburger Zeitung. Dabei habe sie nichts gegen traditionelle Volkslieder - allerdings sollten diese nicht auf Kosten der Würde der Frauen gehen. Und genau diese werde in manch bekannter Version des Donauliedes herabgesetzt, in der es um Vergewaltigung geht.

Während eine Studentin aus Passau mit einer Online-Petition für ein Verbot des Volksliedes werben möchte, geht Brandhuber einen anderen Weg. "Obwohl ich normalerweise frei nach dem Motto 'Bevor i mi aufreg, is ma liaba wurscht' agiere, hat mich die Petition einer Passauer Studentin zum Verbot des Donauliedes nun inspiriert", schreibt sie auf YouTube. Kurzum dichtet sie den Text um und gibt dem Lied einen neuen Namen - "Isarlied".

Darin geht es um ein betrunkenes Mädchen, das am Isarstrand eingeschlafen ist und dem jemand zur Hilfe kommt. Am Ende dankt sie es der Person und gibt ihr ihre Handynummer. Das Video zu ihrem "Isarlied" hat sie danach auf YouTube hochgeladen. Dort wurde es bislang fast 9.000 Mal angesehen.

Video zum Thema:

Doch auch die Kabarettistin muss sich im Netz so manch kritischen Kommentar gefallen lassen. So schreibt ein Kommentator auf ihrer Facebookseite: "Und wieder so ein Gutmensch, der alles verbieten will. Unglaublich, wie manche sich von anderen herausheben wollen. Wir brauchen kein betreutes Denken." Der Moosburg Zeitung gegenüber erzählt sie auch von Kommentaren, die noch deutlich weiter unter die Gürtellinie gehen. Wie etwa eine Aussage, ob sie etwa so hässlich sei, dass sie keinen "abgekriegt" hat?

"Eigentlich wollte ich hier jeden einzelnen Kommentar für sich stehen lassen", schreibt sie unter ihrem Video auf YouTube. Doch leider hätten einige Gegner der Petition ihre Kommentarleiste mit Beleidigungen "vollgespamt", weswegen sich Brandhuber entschieden hätte, alle Beschimpfungen, die sie persönlich treffen, zu löschen. Respektvolle Kritik ja, Beleidigungen nein, ist ihre Devise. "Dieser Kanal ist mein musikalisches Wohnzimmer... und ich lasse mir von niemandem in mein Wohnzimmer scheißen", schreibt die Kabarettistin weiter.

Mit ihrer Meinung über das "Donaulied" ist Sara Brandhuber jedoch trotz einiger Kritik nicht allein. Viele finden ihre neu gedichtete Version gut. Eine Nutzerin schreibt beispielsweise "Eine tolle Alternative und ein gutes Zeichen gegen das ursprüngliche Lied!" Und ein anderer: "Danke, das war längst überfällig."