NawaRo empfängt die Roten Raben

Punktgleich ins Niederbayernderby


Wer jubelt am Samstagabend im Niederbayernderby zwischen NawaRo Straubing und den Roten Raben Vilsbiburg?

Wer jubelt am Samstagabend im Niederbayernderby zwischen NawaRo Straubing und den Roten Raben Vilsbiburg?

NawaRo Straubing empfängt am Samstagabend die Roten Raben Vilsbiburg zum Niederbayernderby in der Volleyball-Bundesliga.

Es ist ein Spiel, dem die Volleyballfans in Niederbayern mit großer Vorfreude entgegenblicken. Am Samstagabend (19.30 Uhr, Livestream bei idowa.de) steigt in der turmair-Volleyballarena das große Niederbayernderby zwischen NawaRo Straubing und den Roten Raben Vilsbiburg. Und die Teams treffen - nimmt man rein die aktuelle Tabellensituation her - (fast) auf Augenhöhe aufeinander. Denn beide gehen mit neun Punkten ins Derby, wobei die Roten Raben bislang ein Spiel weniger absolviert haben. Die Favoritenrolle ist dennoch klar geregelt. Vilsbiburg hat zwei Deutsche Meistertitel und zwei DVV-Pokalsiege auf dem Briefkopf stehen, während NawaRo derzeit seine zweite Erstliga-Saison am Stück bestreitet.

Sich zu verstecken, kommt für die Straubinger deswegen aber keineswegs infrage. Vielmehr geht man mit ordentlich Selbstvertrauen in die Partie. Denn NawaRo konnte die Hälfte seiner Saisonspiele gewinnen. Die drei Siege sind nur zwei weniger als in der gesamten letzten Saison, in der es gegen den VCO Berlin allerdings auch zwei "Pflichtsiege" gab. In der aktuellen Englischen Woche konnte Straubing mit dem 3:0-Heimerfolg gegen Suhl und dem 3:1-Sieg am Mittwochabend in Erfurt bislang die volle Punktausbeute einfahren. "Wenn wir unseren Plan durchgezogen und Vollgas gespielt haben, dann hatte Erfurt keine wirkliche Chance", blickt Trainer Benedikt Frank auf den jüngsten Erfolg zurück. Damit haben die Straubinger schon jetzt einen starken Acht-Punkte-Vorsprung auf die hinteren Plätze.

Laune und Lockerheit steigen

Die Wirkung solcher Erfolge merke man relativ schnell innerhalb des Teams, erzählt Frank. "Die Laune, das Auftreten, die Lockerheit - das verändert sich alles zum Positiven", sagt er. Und weiter: "Wir sehen, dass wir etwas können und dass wir gut sind." Die vier Saisonniederlagen - drei in der Liga und eine im Pokal - kassierte NawaRo allesamt gegen Playoff-Halbfinalisten der Vorsaison. "Unsere erste Sechs ist wirklich gut geworden", sagt Frank. Das ist gleichzeitig aber auch ein Problem, denn viel mehr als diese erste Sechs steht Frank verletzungsbedingt seit Wochen nicht zur Verfügung. Entsprechend ist die Belastung für diese Stammformation sehr hoch. "Jetzt müssen wir schauen, wie viel wir noch im Tank haben."

Die Roten Raben Vilsbiburg haben personell deutlich mehr Auswahl, haben aber auch intensive Spiele hinter sich. Noch keine einzige Partie dieser Saison mit Vilsbiburger Beteiligung war in drei Sätzen entschieden. Das ist einerseits gut - denn so konnte man gegen die Top-Teams Schwerin und Dresden trotz Niederlage punkten - auf der anderen Seite aber auch schlecht, denn in Erfurt oder Münster ließ man Punkte liegen. Auch die Roten Raben befinden sich in einer Englischen Woche, haben am Sonntag in Münster 3:2 gewonnen und am Mittwoch zu Hause gegen Dresden im Tiebreak verloren. "Es ist eine krasse Woche für beide Teams, aber auch eine bislang erfolgreiche", sagt Benedikt Frank.

Er sieht bei den Roten Raben "ein sehr aggressives Team mit einem starken Angriffsspiel". Sie würden schnell über die Vier spielen und hätten mit Myrthe Schoot eine "tolle Libera". In allen Bereichen habe Vilsbiburg "gute Möglichkeiten um zu punkten." Frank sieht in dieser Saison "sechs Teams, die um die Halbfinalplätze spielen und die Roten Raben gehören für mich dazu."

Für NawaRo kommt jetzt die Zugabe

Der NawaRo-Coach will mit seinem Team den großen Nachbarn am Samstagabend aber gehörig ärgern. "Wir haben in den letzten Spielen unser Soll erfüllt. Jetzt kommen lauter starke Gegner auf uns zu und das ist alles Zugabe für uns. Wir sehen aber auch, dass wir gegen solche Teams unsere Chancen haben und wollen diese natürlich nutzen", gibt es als Marschrichtung vor.

Die Derbysituation, das Spiel vor einer voraussichtlich vollen Halle, kann dabei durchaus ein Faktor werden, glaubt Frank. "Ich weiß nur noch nicht, in welche Richtung", fügt er mit einem Schmunzeln an. Bei seinem Team seien Anspannung, Aufregung und auch der Druck sicher größer als in anderen Spielen. "Auf der anderen Seite wird auch die Unterstützung für uns noch einmal größer sein", ist Frank sicher und betont: "Wir wollen die Situation auf jeden Fall für uns nutzen. Wir gehen mit Selbstvertrauen ins Derby, wissen, was wir können, und haben richtig Lust auf dieses Spiel."

Die guten Ergebnisse NawaRos hat man freilich auch in Vilsbiburg registriert. "Sie werden uns mit viel Elan und Selbstvertrauen erwarten", weiß Raben-Cheftrainer Timo Lippuner. Er fordert derweil "absoluten Siegeswillen von meinem Team, eine echte Winnermentalität. Und wir brauchen Konstanz über die gesamte Spieldauer hinweg."