Nandlstadt/Landshut

213 Schweine erstickt – PETA erstattet Anzeige


213 Tiere sind in einem Betrieb in Nandlstadt erstickt. PETA hat nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Landshut gestellt.

213 Tiere sind in einem Betrieb in Nandlstadt erstickt. PETA hat nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Landshut gestellt.

Von Redaktion idowa

In Nandlstadt im Landkreis Freising sind Mitte Juni laut einem Artikel der Hallertauer Zeitung 213 Schweine qualvoll erstickt. Grund: Die Belüftungsanlage des Betriebs fiel aus ungeklärter Ursache aus. Auch der Alarm schlug nicht an. Ob es ein Notstromaggregat gab und warum dieses nicht angesprungen ist, muss ebenfalls geklärt werden. PETA erstattete nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Landshut. Die Tierschützer werfen dem Betrieb grobe Fahrlässigkeit bei der Instandhaltung und Prüfung der Stalltechnik vor. Gleichzeitig fordert die Organisation strengere Kontrollen der technischen Anlagen sowie eine Strafverfolgung bei Ausfällen, die zum qualvollen Tod der Tiere führen.

"Schweine sind sehr hitzeempfindlich. Genau wie Hunde können sie nicht schwitzen", so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. "Fällt in den geschlossenen Stallsystemen die Lüftungsanlage über einen längeren Zeitraum aus, ist das meist das Todesurteil für die Tiere - verbunden mit einem langandauernden, qualvollen Erstickungskampf."

PETA fordert strengere Kontrollen sowie Strafverfolgung

Ein Leben in der Zucht oder Mast habe laut PETA nichts mit einem artgerechten Leben von Schweinen zu tun. In geschlossenen Stallsystemen, die kahlen Produktionshallen gleichen, müssten die überzüchteten Tiere in engen und meist kotverdreckten Buchten ein trostloses Leben fristen, ohne ihre Bedürfnisse ausleben zu können, heißt es in einer PETA-Pressemitteilung. Zudem hänge ihr Leben auch von der Instandhaltung der Stalltechnik ab. Nicht selten würden technische Defekte, die aus Nachlässigkeit oder wirtschaftlichen Gründen entstehen können, zum vorzeitigen Tod der Tiere führen. Stromausfälle oder Brände würden häufig durch Mängel beim Brandschutz oder marode technische Anlagen ausgelöst. Sie seien vermeidbar und Betriebsfehler, somit grob fahrlässig. Jedes Jahr komme es in Deutschland zu Lüftungsausfällen, die tausende Tiere einen minutenlangen Erstickungskampf erleiden lassen.