Osterruhe wieder gekippt

Die Kanzlerin bittet um Verzeihung


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) blickt bedrückt nach unten, nachdem sie sich öffentlich entschuldigt hat.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) blickt bedrückt nach unten, nachdem sie sich öffentlich entschuldigt hat.

Von Christian Grimm

Es kommt selten vor, dass sich Regierungschefs für ihr Handeln entschuldigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat es getan. Nicht in verschwurbelten Sätzen, wie es sonst ihre Art ist, sondern in klaren Worten: "Das bedauere ich zutiefst und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung", sagte Merkel am Mittwoch in die Fernsehkameras.

Sie entschuldigte sich für die schiefgegangene Osterruhe, mit der sie der dritten Corona-Welle die Wucht nehmen wollte. Einer genauen Prüfung ihrer Berater hatte die in der Nacht zum Dienstag überstürzt geborene Idee nicht standgehalten. Juristisch kompliziert und mit enormen Verwerfungen in der Praxis, lautete das Urteil der Beamten.

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Merkel musste die Osterruhe abräumen, die sie in der Sache dennoch für richtig hielt. Die Rücknahme der Entscheidung hat aber nicht nur Folgen für die Bekämpfung des Virus, sondern auch für das wichtigste Entscheidungsgremium in Zeiten der Pandemie.