Musik-Tipp

Rapper Lil Yachty erfindet sich auf „Let’s Start Here“ neu


Nach mehreren gescheiterten Alben und Mixtapes findet Lil Yachty seinen neuen Sound mit "Let's Start Here".

Nach mehreren gescheiterten Alben und Mixtapes findet Lil Yachty seinen neuen Sound mit "Let's Start Here".

Von bog

Mit seinem Album "Let's Start Here" schafft Rapper Lil Yachty etwas, an dem viele andere Musiker bereits gescheitert sind.

Lil Yachty wurde lange belächelt: 2016 redeten noch viele über sein erstes Mixtape "Lil Boat", folgende Alben scheiterten. Der junge Rapper machte damals vor allem humorvolle Trap-Musik - ein Hip-Hop-Stil, der bis heute große Teile des Marktes dominiert. Er konnte in der Welle an neuen Trap-Songs nicht herausstechen und rückte deshalb immer mehr in den Hintergrund.

Vergangenes Jahr begann jedoch ein Comeback für den 25-jährigen Musiker: Er half Drake und 21 Savage bei ihrem beliebten Collab-Album "Her Loss" und ging mit dem geleakten Song "Poland" auf TikTok viral. Am wichtigsten war jedoch sein überraschendes Feature auf einem Remix von Tame Impalas "Breathe Deeper". Dabei fiel auf, dass Lil Yachtys verzerrte Stimme gut zu psychedelischem Rock klingt. Dass dieser Remix eine neue Ära für den Musiker einläuten würde, erwartete jedoch niemand.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rapper plötzlich Rock-Musik machen will. Mehrere scheiterten bereits daran, zum Beispiel Kid Cudi mit seinem Album "Speedin' Bullet 2 Heaven". Deshalb waren viele Musikfans skeptisch, als Lil Yachty den Genrewechsel ankündigte. Überraschenderweise funktioniert es: Auf "Let's Start Here" nimmt der rothaarige Rapper die besten Qualitäten seiner eigenen Musik und kombiniert sie mit großartig produzierten Rock-Instrumentals. Mit seiner hypnotisierenden Stimme und einer Kombination aus Synths, lauten Gitarren und Ohrwurm-Beats kämpft sich Lil Yachty erfolgreich aus seinem kreativen Loch und wird zum Liebling der Kritiker.

Doch warum brilliert Lil Yachty in einem Genre, an dem andere scheitern? Es könnte an der Elitegruppe an Produzenten und Musikern liegen, die er mit ins Studio genommen hat. Das experimentelle Pop-Duo Magdalena Bay und der Singer-Songwriter Mac DeMarco sind nur zwei bekannte Namen, die sich in den Album-Credits verstecken. Außerdem nimmt der Rapper häufig Elemente anderer Lieder. Teile des ersten Songs "the BLACK seminole." erinnern zum Beispiel an Pink Floyds Album "The Dark Side of the Moon". "Reach The Sunshine." klingt wie Radioheads "Pyramid Song". Und auch Tame Impalas Sound prägt "Let's Start Here". Trotzdem bedient sich Lil Yachty nur an diesen Elementen und formt seinen eigenen Stil.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.