Modehandelskette droht die Pleite

Droht dem "K&L" in Ergolding das Aus?


Der Modehandelskette droht die Pleite. Jetzt steht jede Filiale auf dem Prüfstand.

Zwar teilte das Management mit, dass die Gehälter der insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter bis zum Jahresende gesichert seien und der laufende Geschäftsbetrieb fortgeführt werden soll, dennoch droht derzeit vielen Filialen der Modehandelskette die Schließung. Auch Ergolding könnte betroffen sein.

Was ist passiert? Das "K&L"-Management hat für sein Unternehmen ein Schutzschirmverfahren am Amtsgericht Weilheim eröffnet. Ein solches Verfahren in der Insolvenzordnung ist eine Sanierung in Eigenregie.

Wie ist das Unternehmen strukturiert? Vor einem Jahr hatte Finanzvorstand Jens Bächle das Unternehmen gekauft. Nun fehlt ganz offensichtlich das Geld. "K&L" betreibt 57 Filialen in Süddeutschland und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 116 Millionen Euro. Der September sei im Gesamtmarkt "eine Katastrophe" gewesen, sagte Jens Bächle, Geschäftsführer der K&L GmbH & Co. Handels KG.

Warum ist "K&L" in die finanzielle Schieflage gerutscht? Bächle macht neben Fehlern der Vergangenheit die großen Veränderungen in der Modebranche verantwortlich - unter anderem die Konkurrenz internationaler Modekonzerne und dem Online-Handel, die den hohen Wettbewerbsdruck verstärkt und zu Umsatzrückgängen geführt hätten. Diese Entwicklung lasse dem Unternehmen wenig Spielraum.

Wie geht es weiter? Das Portfolio der 57 sehr unterschiedlichen Filialen mit Flächen von 500 bis 3.200 Quadratmetern Verkaufsfläche wird in den kommenden drei Monaten auf ihre Wirtschaftlichkeit, also das langfristige Wachstums- und Ertragspotenzial jedes einzelnen Standorts hin überprüft.

Defizitäre Filialen ohne solches Potenzial sollen zeitnah geschlossen werden. Außerdem will das Unternehmen Investoren suchen.

Welche Tradition hat "K&L" in Landshut? Eine sehr lange: Als am 14. Oktober 2017 das Modehaus "K&L" Landshut bekannt gab, dass die Filiale nach 40 Jahren schließt, war die Betroffenheit groß. Als das Unternehmen im Nachgang dann doch verkündete, mit dem Umzug nach Ergolding an die Industriestraße eine Lösung für die Filiale und die 22 Mitarbeiter gefunden zu haben, war die Erleichterung groß.

Was wird aus der Filiale in Ergolding? Jens Bächle: "Wir können derzeit noch zu keiner möglichen Schließung irgendeiner Filiale etwas sagen - insofern auch nicht zum Standort Ergolding. Dieses wird über die nächsten Wochen im Rahmen des Schutzschirmverfahrens im Detail analysiert und wird Bestandteil des aufzustellenden Sanierungskonzeptes sein." Eine Standortschließung kann also noch nicht ausgeschlossen werden. "Wir wollen aber ganz klar so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten. Das ist unser klares Ziel."