Militär

Russland testet am Samstag Atomraketen


Die Übung steht unter Führung des Präsidenten Wladimir Putin.

Die Übung steht unter Führung des Präsidenten Wladimir Putin.

Von mit Material der dpa

Moskau will die Zuverlässigkeit seiner strategischen Nuklearwaffen testen. Wladimir Putin als Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde im Gefechtsstand dabei sein.

Inmitten schwerer Spannungen mit dem Westen hat die Atommacht Russland ein Manöver mit Einsatz ballistischer Raketen angekündigt. Die Übung an diesem Samstag stehe unter Führung des Präsidenten Wladimir Putin, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mit. Ziel sei, die strategischen Nuklearwaffen auf ihre Zuverlässigkeit zu testen. Die Armee will demnach ballistische Raketen und Marschflugkörper abfeuern.

Putin als Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde im Gefechtsstand dabei sein, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. "Ohne das Staatsoberhaupt sind solche Starts nicht möglich. Sie wissen doch - der berühmte 'schwarze Koffer', der 'rote Knopf'." Parallel dazu soll die Münchner Sicherheitskonferenz fortgesetzt werden.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ist das Manöver im Voraus geplant gewesen. Russland testet mehrfach im Jahr Raketen. Das Land und die USA sind die beiden mit Abstand größten Atommächte der Welt.

Kremlsprecher Peskow sagte mit Blick auf den Test, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung im Ausland. Derzeit laufe eine Reihe von Übungen, "die für Spezialisten aus anderen Ländern absolut transparent sind".

Schoigu-Austin-Telefonat geplant

Russische Manöver in der Nähe zur Ukraine stoßen im Westen auf Kritik. Das Verteidigungsministerium hatte zuletzt angekündigt, dass seine Truppen nach Ende von Übungen wieder zu ihren Standorten zurückkehren sollten. Das wurde im Westen angezweifelt. Russland verlangt zudem vom Westen Sicherheitsgarantien, weil es sich vom US-Militär und den Waffen in Europa bedroht sieht.

Noch am Freitag war ein Telefonat des Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin geplant. Der US-Minister hatte Moskau vorgeworfen, Truppen und Ausrüstung weiterhin aufzustocken und noch näher an die Grenze zur Ukraine zu rücken. Auch die Nato sah keine Anzeichen für einen Rückzug. Austin war am Freitag zu einem Besuch in Polen.

Der Westen äußert angesichts des russischen Truppenaufmarschs im Grenzgebiet zur Ukraine die Befürchtung, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Krieges dienen könnte. Russland weist das zurück.

Der Kreml äußert sich besorgt über die Lage in der Ostukraine, wo die Waffenruhe brüchig ist und die Gefahr eines neuen Ausbruchs des Krieges besteht. Dort stehen sich vom Westen ausgerüstete ukrainische Regierungstruppen und von Russland unterstützte Regierungstruppen gegenüber.