Maskenpflicht und Alkoholverbot

Für München gilt "Safety first"


14.500 Zuschauer dürfen bei den EM-Spielen in die Allianz Arena in München. Die anwesenden Fans müssen getestet, geimpft oder genesen sein. (Symbolbild)

14.500 Zuschauer dürfen bei den EM-Spielen in die Allianz Arena in München. Die anwesenden Fans müssen getestet, geimpft oder genesen sein. (Symbolbild)

Von sid

Vor dem Beginn der Fußball-EM in München geben sich die Verantwortlichen zuversichtlich. Dennoch spielen die Corona-Sorgen mit.

Vom kleinen Brand in der Arena bekam Markus Söder zwar nichts mit, ein Spiel mit dem Feuer will Bayerns Ministerpräsident dennoch vermeiden. "Es ist nicht ganz ohne Risiko. Aber es ist ein sehr kontrolliertes Risiko", sagte Söder vor dem EM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag in München gegen Weltmeister Frankreich (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV): "Es ist an alles gedacht, wir achten auf alles. Wir können das Spiel mit ruhigem Gewissen genießen."

Für den Genuss ohne Corona-Ängste sollen diverse Sicherheitsmaßnahmen sorgen. So müssen alle 14.500 Zuschauer, die für die drei Vorrundenspiele sowie das Viertelfinale am 2. Juli zugelassen sind, getestet, geimpft oder genesen sein. Zudem gilt in München im Gegensatz zu anderem EM-Standorten für alle Fans eine Maskenpflicht auch am Platz und ein Alkoholverbot.

"Die Corona-Lage hat sich deutlich gebessert. Wir hoffen, dass sich durch die EM nichts grundlegend an den Inzidenzen verändern wird", äußerte Söder, der eine Erhöhung der Kapazität während des Turniers ausschloss: "Es gilt der Leitspruch 'Safety first' - und im Stadion wird es ziemlich sicher sein."

Davon geht auch der Oberbürgermeister aus - Dieter Reiter plagen aber andere Sorgen. "14.500 können Rabatz machen. Wir haben alles dafür getan, dass sich die Menschen im Stadion und im Umfeld nicht anstecken", äußerte der SPD-Politiker: "Ein bisschen mehr Bedenken habe ich bei der Art und Weise, wie Siege gefeiert werden. Ich bitte darum, Rücksicht zu nehmen, damit wir im Nachgang keinen weiteren Sprung haben werden."

Die Auswirkungen auf die Inzidenzen durch die Endrunde hat auch Klaus Holetschek im Visier. Bayerns Gesundheitsminister sieht die Spiele als "Pilotversuch und Testlauf" für die Zukunft. "Wir werden alles wissenschaftlich begleiten und auswerten", sagte Holetschek, der eine Reduzierung der Zuschauerzahl im Fall von Infektionen nicht ausschließen wollte: "Es macht keinen Sinn, darüber zu spekulieren. Aber wenn etwas passiert, müssen wir handeln."

Mit Blick auf die Sicherheit hat Joachim Herrmann kaum Bedenken. Laut Bayerns Innenminister, der am Dienstag 2500 französische Fans erwartet, gibt es "keine konkreten Hinweise" auf Gefährdungen: "Die Polizei trifft alle erforderlichen Maßnahmen. An den Spieltagen sind 1000 zusätzliche Kräfte in München im Einsatz."

Der deutsche EM-Spielort stand vor der Endrunde lange auf der Kippe, weil die Münchner die von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) geforderte Zuschauer-Garantie nicht abgeben wollte. Dass diese Probleme überwunden werden konnten, macht den Organisationsboss glücklich. "Die Vorfreude ist da. Im operativen Bereich läuft alles", sagte Philipp Lahm: "Es tut dem ganzem Land gut, etwas Normalität zurückzugewinnen."

Fast hätte es diese Normalität nicht gegeben. Doch trotz eines Brandes im Stadion ist der EM-Auftakt nicht gefährdet. Am frühen Montagmorgen war ein Feuer in einer Elektroverteilung ausgebrochen, um 4.48 Uhr löste die Brandmeldeanlage aus. Durch die Früherkennung und die schnell eingeleiteten Löschmaßnahmen konnte das Feuer auf die Elektroverteilung beschränkt werden.