Marzling

Die Leiden der glorreichen Sieben: Nasenbeinbruch bei der Maibaumwache


Fliegende Fäuste bei der Maibaumwache in Marzling (Kreis Freising). (Symbolbild)

Fliegende Fäuste bei der Maibaumwache in Marzling (Kreis Freising). (Symbolbild)

Brauchtum will ja bekanntlich gepflegt werden. Aus diesem Grund hielten sieben junge Burschen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Maibaumwache in Marzling (Kreis Freising) - nichtsahnend, was in dieser Nacht auf sie zukommen würde.

Die glorreichen Sieben aus Marzling bewachten den Maibaum direkt vor dem Gasthaus Nagerl. Zu späterer Stunde gesellten sich plötzlich zwei weitere junge Burschen dazu - der eine 19, der andere 20 Jahre alt. Beide hatten schon ordentlich einen auf dem Kessel, wollten aber noch ein Bier trinken. Von da an nahm das Unglück seinen Lauf. Schon nach wenigen Minuten begann einer der beiden ungebetenen Gäste zu stänkern, was das Zeug hielt. Ausgesucht hatte er sich dafür einen 21-Jährigen aus der Gruppe der Maibaumwächter.

Trotz beträchtlich hohem Seegang fühlte sich der streitsüchtige 20-Jährige dazu berufen, seinen Gegenüber zum Duell aufzufordern - Mann gegen Mann hinterm Zelt, "um die Sache zu klären". Darauf hatte der 21-Jährige nur gar keine Lust, was den Krawallbruder noch mehr auf die Palme brachte. Ohne Vorwarnung verpasste er dem Maibaumwächter eine Gerade mitten ins Gesicht und brach dem 21-Jährigen dabei die Nase. Jetzt versuchte ein weiterer aus der Gruppe der Wächter seinem Kumpel zur Seite zu stehen und sich den betrunkenen Schläger vorzuknöpfen - ohne Erfolg: Auch er musste die Segel streichen und musste ebenso ins Freisinger Klinikum gebracht werden, wie sein Freund mit der gebrochenen Nase.

Derweil traf auch der Freund und Helfer von der Polizei am Ort des Geschehens ein. Der betrunkene Boxer hatte sich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon verabschiedet. Lange mussten die Beamten freilich nicht nach ihm suchen. Er hatte ein Zimmer im Gasthaus gebucht. Dort fanden ihn die Polizisten schließlich - versteckt unter einem Berg Klamotten. Dieses recht spärliche Versteck half ihm natürlich herzlich wenig. Gegen ihn wird jetzt wegen Körperverletzung ermittelt.