Markencheck

Der Thermomix im ARD-Test


Der Thermomix der Firma Vorwerk wurde auf die Probe gestellt.

Der Thermomix der Firma Vorwerk wurde auf die Probe gestellt.

Von Redaktion idowa

Eine Million Mal wurde der Thermomix der Wuppertaler Firma Vorwerk allein 2016 verkauft. Der ARD Markencheck hat das Gerät am Montag in vier Kategorien getestet. Und die Ergebnisse fielen nicht alle positiv aus.

Zuerst testete Stefan, ein absoluter Koch-Anfänger, die Geling-Garantie des Thermomix. Drei Wochen hatte er Zeit, um zu üben. Dann kochte er Fischfilet für einen Sternekoch. Und der sagte: "Gelungen ist es ja schon, es hat halt nicht geschmeckt." Eine Familie testete das Vorwerk-Gerät zudem im Vergleich zu zwei günstigeren Modellen. Ihre Meinung: Der Thermomix sei sehr hochpreisig. Eine Küchenmaschine von Lidl koste nur ein Sechstel, könne aber weit mehr als nur ein Sechstel. Trotzdem kürte die Familie den Thermomix mit dem "Goldenen Schneebesen" zum Testsieger, auch weil er "am benutzerfreundlichsten" sei. "Funktioniert" - so lautet das Urteil des ARD Markenchecks in dieser Kategorie.

Bei der Qualität schnitt der Thermomix "sehr gut" ab. In einem Labor wurde er zusammen mit zwei günstigeren Geräten getestet. Das Fazit: Nur der Thermomix schaffte 500 Betriebsstunden, das entspricht einer Laufzeit von fünf Jahren. Die günstigeren Küchenmaschinen hörten bereits viel früher auf zu rühren.

Auch der Kultfaktor des Thermomix kam bei dem Test gut weg. Das Ergebnis: "sehr hoch". Denn in Deutschland gibt es viele Anhänger des Geräts. Sie machen sogar kostenlose Werbung auf Youtube für die Küchenmaschine. Als Stiftung Warentest bereits vor einiger Zeit dem Gerät ein "befriedigend" gab, vor allem wegen des lauten Motors, war das für viele unerklärlich. "Manche haben sehr wütend reagiert, haben ihr Abo gekündigt", erzählt Stephan Scherfenberg von Stiftung Warentest in der ARD-Sendung. Das sei sehr ungewöhnlich für einen "simplen Test von Küchenutensilien".

In der Kategorie "Fairness" schnitt der Thermomix nicht so gut ab. In der Schweiz habe Vorwerk eine "Zwischenholding" gegründet und spare damit Steuern. Eine junge Mutter aus Mannheim sagte in der ARD außerdem, dass sie 2015 Verbrennungsopfer des Thermomix TM21 geworden sei. Kochend heiße Kürbissuppe sei beim Pürieren aus dem Gerät gespritzt. Sie klagt nun auf Schmerzensgeld. In dieser Kategorie resümiert der Markencheck: "verbesserungswürdig".

Auf der offiziellen Facebook-Seite von Thermomix wird das Ergebnis des Checks heftig diskutiert. Eine Frau postet: "Egal, wie er bewertet wird, ich geb' ihn nie wieder her." Eine andere Nutzerin schreibt: "Vom Produkt bin ich auch begeistert, leider nicht vom Steuermodell." Und zu dem Vorfall mit der Frau aus Mannheim kommentiert jemand: "Erschrocken bin ich über die Verbrennungen der jungen Frau." Vorwerk selbst antwortet sachlich: "Um jegliche Gefahr für Euch als Verbraucher auszuschließen, weisen wir stets sowohl in der Gebrauchsanleitung als auch über unsere Repräsentantinnen ausdrücklich auf die sachgerechte Nutzung des Thermomix hin."