Liveticker zur OB-Wahl

Wer wird neuer Oberbürgermeister in Landshut - Liveticker


Wer macht am Sonntag das Rennen um den Oberbürgermeisterposten in Landshut? Die Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion mit Moderator Emanuel Socher-Jukic (links) von der Landshuter Zeitung (von links nach rechts): Helmut Radlmeier (CSU), Patricia Steinberger (SPD), Alexander Putz (FDP) und Stefan Gruber (Die Grünen).

Wer macht am Sonntag das Rennen um den Oberbürgermeisterposten in Landshut? Die Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion mit Moderator Emanuel Socher-Jukic (links) von der Landshuter Zeitung (von links nach rechts): Helmut Radlmeier (CSU), Patricia Steinberger (SPD), Alexander Putz (FDP) und Stefan Gruber (Die Grünen).

Von Redaktion idowa

Willkommen, liebe Leserinnen und Leser! Johannes Viertlböck begrüßt Sie zum Liveticker der LZ zur OB-Wahl in Landshut. Nach zwölf Jahren geht die Ära Hans Rampf nun zu Ende. Heute wird der Nachfolger - oder die Nachfolgerin - des CSU-Politikers gekürt. Um den Chefsessel im Rathaus bewerben sich Helmut Radlmeier (CSU), Stefan Gruber (Grüne), Patricia Steinberger (SPD) und Alexander Putz (FDP). Das Amt wird der oder die Neue im Januar antreten, bis dahin bleibt Rampf Stadtoberhaupt.

Auf der Suche nach dem Liveticker zur Stichwahl? Den finden Sie hier: "Wer wird neuer Oberbürgermeister in Landshut? Die Stichwahl im Liveticker"

Die Wahllokale sind geschlossen, die Stimmen fast vollständig gezählt.

Es wird wohl eine Stichwahl zwischen Helmut Radlmeier und Alexander Putz.

19.44 Uhr: Leider muss ich den Liveticker nun beenden. Die CSU-Wahlparty in Schönbrunn ruft. Auf die Stimmung bin ich gespannt. Ihnen liebe Leser einen schönen Abend und vielen Dank fürs Dabeisein!

19.27 Uhr: An diesem Abend tut auch mal ein Lob für die Presse gut. Alexander Putz bedankt sich für die "faire und ausgewogene Berichterstattung". Und wir uns dafür, dass wir jetzt noch zwei Wochen weitermachen müssen, äh, dürfen😉.

19.25 Uhr: Jetzt sind alle Stimmbezirke ausgezählt. Das Ergebnis ist damit fix: Es gibt am 23. Oktober eine Stichwahl zwischen Helmut Radlmeier und Alexander Putz. Die Resultate: Helmut Radlmeier 32,7 Prozent; Alexander Putz 27,9 Prozent; Stefan Gruber 22,4 Prozent; Patricia Steinberger 17,0 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei enttäuschenden 46 Prozent.

19.13 Uhr: Stefan Gruber: Mit meinem persönlichen Ergebnis bin ich soweit zufrieden. Das Ziel Stichwahl aber haben wir klar verfehlt. Das müssen wir aber erst analysieren, weil wir in Teilbezirken durchaus hervorragende Ergebnisse hatten. Leider konnten wir unsere Vorstellungen von Mobilität nicht ausreichend kommunizieren. Dass Putz so stark ist, ist der Schwäche von Helmut Radlmeier geschuldet."

19.10 Uhr: Die Freien Wähler waren heute nicht mit einem eigenen Kandidaten vertreten. Bürgermeister Erwin Schneck kommentiert das Ergebnis so: "Demokratie ist hart. Mit einer Stichwahl habe ich gerechnet, aber ein so schwaches Ergebnis für Helmut Radlmeier habe ich nicht erwartet. Aus Sicht der FW war es einer der größten Fehler, keinen eigenen Kandidaten nominiert zu haben."

19.02 Uhr: Die Wahlbeteiligung dürfte wieder knapp unter 50 Prozent liegen. Das wiederum ist für alle Kandidaten kein Ruhmesblatt. Muss man in diesem Moment auch mal anmerken dürfen.

19.01 Uhr: Patricia Steinberger: "Ich bin zufrieden. Für einen kompletten Neuling auf dem politischen Parkett ist das doch sehr respektabel. Zum Abschneiden von Helmut Radlmeier: Das hätte ich so deutlich nicht erwartet. Ob und wie wir uns für eine Stichwahl Radlmeier-Putz positionieren, kann ich noch nicht sagen."

19.00 Uhr: Noch zwei Stimmbezirke fehlen, dann ist das vorläufige Ergebnis da.

18.58 Uhr: Hans Rampf: "Putz hat es als zunächst unbekannter Kandidat verstanden, in den letzten Wochen einen Nerv bei den Leuten zuj treffen und sie emotional zu berühren. Ob er all das als OB dann auch so umsetzen könnte, müsste man sehen. Stadtmarketing zum Beispiel, ein großes Thema von ihm, ist eine reine Geldfrage. Die ganz große Überraschung für mich ist aber Patricia Steinberger. Für die Stichwahl kann man für die CSU nur hoffen, dass Helmut Radlmeier Wähler von Steinberger und Stefan Gruber mobilisieren kann."

18.57 Uhr: Alexander Putz: "Meine eigene Prognose waren 28,5 Prozent für mich. Ich bin überzeugt, das ich bei den Wählern der anderen beiden Kandidaten großes Potenzial habe. Uns stehen nun noch zwei harte Wochen bevor. Ab heute Abend werden auf meine Wahlplakate die Stichwahl-Aufkleber geklebt. Unsere Chance ist mehr denn je da."

18.54 Uhr: Helmut Radlmeier: "Ein durchwachsenes Ergebnis, mit dem man nicht zufrieden sein kann. Was mich überrascht ist, dass sich die kommunalpolitische Erfahrung von mir und Stefan Gruber nicht in den Ergebnissen niederschlagen. Nichtsdestotrotz bin ich für die Stichwahl zuversichtlich."

18.51 Uhr: Über die Ergebnistafel flimmern nun die Resultate einzelner Stimmbezirke. Und immer dann, wen Putz vor Radlmeier liegt, klatschen die Anhänger des Liberalen begeistert.

18.38 Uhr: Endspurt bei der Auszählung: Nach 68 Bezirken Radlmeier 33,2; Putz 27,6; Gruber 21,9 und Steinberger 17,2 Prozent. Kaum noch Verschiebungen; Wahlbeteiligung wohl rund um 50 Prozent.

18.37 Uhr: Weiß zufällig jemand, ob die FDP in Bayern jemals einen OB einer kreisfreien Stadt gestellt hat? Ich gebe es zu: Mir fällt spontan keiner ein. Wenn das so sein sollte: Putz könnte es in zwei Wochen schaffen.

18.36 Uhr: Bei der SPD freut sich Robert Gewies über ein "sehr respektables Ergebnis für Patricia Steinberger. Mehr war nicht zu erwarten." Das Ergebnis von CSU-Kandidat Radlmeier bezeichnet Gewies als "desaströs".

18.33 Uhr: Die Ergebnisse ändern sich mittlerweile zwar noch minütlich, aber nur noch in den Nachkommastellen. Mittlerweile sind wir bei 61 von 75 ausgezählten Stimmbezirken.

18.31 Uhr: Übrigens: An einem vermeintlich schlechten Landestrend für die CSU kann so ein Ergebnis wohl kaum liegen. Das hier ist eindeutig eine Pro-Putz-Wahl vieler bürgerlicher Wähler. Was den Abend für Radlmeier noch bitterer machen dürfte.

18.30 Uhr: Die ersten Briefwahlbezirke sind nun auch schon enthalten. Radlmeier scheint da ein bisschen zuzulegen: 33,3 Prozent für ihn, 27,5 für Putz. Naja, der Favorit kann immerhin Rang eins behaupten.

18.29 Uhr: Bei der CSU herrscht lähmendes Entsetzen. Anders kann man das nicht ausdrücken.

18.28 Uhr: 52 von 75 Bezirken sind ausgezählt. Und die Stichwahl ist wohl schon jetzt auch rechnerisch fix.

18.28 Uhr: Wird das etwa sogar nochmal eng im Kampf um Rang eins: Radlmeier nur noch mit 33,0 vor Putz mit 27,6 Prozent.

18.24 Uhr: Nochmal: Neben dem Putz-Ergebnis ist auch das Steinberger-Resultat eine echte Überraschung. Hut ab vor der einzigen Dame im Feld: Sie hat sich wirklich sehr teuer verkauft und das Ergebnis der SPD gegenüber 2010 mehr als verdreifacht.

18.23 Uhr: So, knapp die Hälfte der Bezirke ist ausgezählt: Radlmeier 34,1; Putz 27,2; Gruber 21,8 und Steinberger 16,9 Prozent.

18.23 Uhr: Aber auch die Grünen sind sicher alles andere als zufrieden. Da verpasst die CSU endlich mal die absolute Mehrheit. Und dann sind die Grünen doch nicht in der Stichwahl, weil die FDP mit Putz durchstartet. Für die Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl, die aus Landshut stammt, wird das kein Jubeltag sein.

18.23 Uhr: Stimmen von den Kandidaten und den Parteien zu bekommen, ist derzeit schwierig. Hier staunen alle. Es ist ziemlich ruhig im Plenarsaal. Bei der CSU sind die Gesichter sehr lang.

18.22 Uhr: Schon das ist eine Sensation. Denn die FDP spielte bisher in Landshut kaum eine Rolle. Im Stadtrat verfügt die Partei nur über ein einziges Mandat - von 44. Wahnsinn, dass Putz hier fast an Radlmeier dran ist.

18.21 Uhr: Jetzt sind 23 Bezirke ausgezählt: Radlmeier und Putz liegen nur noch sieben Prozentpunkte auseinander 34:27 für Radlmeier.

18.20 Uhr: Gruber hat mit knapp 22 Prozent nur noch kleine Chancen auf die Stichwahl. Die Ereignisse überschlagen sich. Aber der Trend ist eindeutig: Es läuft auf eine Stichwahl zwischen Radlmeier und Putz hinaus. Und die wird angesichts des knapen Abstands sicher ganz, ganz eng.

18.20 Uhr: Nach 19 Bezirken scheint die Stichwahl klar: Radlmeier bei nur noch 35,9 Prozent.

18.20 Uhr: Der Trend festigt sich: Nach elf Bezirken ist Radlmeier bei 36,2 Prozent, Putz bei 27,1, Gruber bei 20,8, Steinberger gut 14 Prozent. Für sie ist das ein super Resultat.

18.19 Uhr: Auf Rang zwei mit 27,2: Alex Putz.

18.18 Uhr: Mein lieber Man, was für eine Klatsche bahnt sich da für die CSU an. Von absoluter Mehrheit ist Radlmeier meilenweit entfernt. Nach sechs von 75 Stimmbezirken bringt er es nur auf 38,5 Prozent

18.12 Uhr: Da ist das erste Ergebnis: Radlmeier 39,7 Putz 27,1 Gruber 18,7 Steinberger 14,5 Prozent. Das riecht nach Stichwahl.

18.10 Uhr: Der Hausher ist da: Hans Rampf. Der scheidende OB kann heute ganz gelassen auf die Ergebnistafel im Plenarsaal blicken. Allerdings hat er aus seinem Favoriten keinen Hehl gemacht - und am Samstag per Anzeige und als Privatperson um Stimmen für Helmut Radlmeier gebeten.

18.05 Uhr: SPD-Stadtrat Gerd Steinberger, Vater von Kandidatin Patricia, ist eingetroffen. Er bewarb sich 2004 vergeblich um den Chefsessel im Rathaus - ist heute aber "viel angespannter als damals. Diese Nervenbelastung brauche ich nicht jeden Tag."

18.01 Uhr: Hier das Ergebnis der LZ-Jugendwahl: Auf Platz eins landete Helmut Radlmeier (CSU) mit allerdings nur 28,66 Prozent. Den zweiten Rang sichert sich Patricia Steinberger (SPD) mit 26,32 Prozent. Ebenfalls nur hauchdünn dahinter kommt Stefan Gruber (Grüne) mit 23,39 Prozent auf den dritten Platz. Und Alex Putz (FDP) ist mit 21,63 Prozent Vierter. Würde bedeuten: Bei den abstimmenden Jugendlichen liefe es auf eine Stichwahl zwischen Radlmeier und Steinberger hinaus. Wenn die echte OB-Wahl auch ein solches Ergebnis bringen würde, dürfte man getrost von einem politischen Erdbeben sprechen.

18.00 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen. Ab jetzt wird gezählt.

17.56 Uhr: Kurzer Seitenblick zum Fußball: Die Spielvereinigung Landshut hat durch einen 2:0-Erfolg die Tabellenführung in der Landesliga verteidigt. Darüber wird sich Helmut Radlmeier, stellvertretender SVL-Vorsitzender, bestimmt freuen.

17.53 Uhr: Der erste SPD-Vertreter trudelt ein: Robert Gewies, Chef der Stadtratsfraktion und OB-Kandidat von 2010. Über sein damaliges Abschneiden haben wir bereits getickert, wir wollen es ihm nun ersparen...

17.51 Uhr: Kurz bevor sich ab 18 Uhr die Ereignisse überschlagen, sollten wir alle noch einen Moment innehalten. Denn eine ursprünglich nominierte Kandidatin konnte heute nicht mehr antreten: Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner von der Landshuter Mitte. Sie erlag Anfang Juli einem Krebsleiden, nur wenige Wochen nachdem sie ihre Kandidatur krankheitsbedingt hatte aufgeben müssen. Mit ihr wäre dieser Wahlabend sicherlich noch interessanter geworden.

17.47 Uhr: Jetzt ist auch Stefan Gruber (Grüne) da. "Ich bin zuversichtlich und entspannt", sagt er und erzählt von einem "coolen Nachmittag", den er verbracht hat.

17.45 Uhr: Helmut Radlmeier und Alex Putz sind aber noch locker drauf. Jedenfalls wirken sie so. Beide ratschen mit Anhängern und Medienvertretern.

17.43 Uhr: So, noch eine gute Viertelstunde bis zur Schließung der Wahllokale. Die Spannung im Plenarsaal steigt minütlich.

17.37 Uhr: Aus den Reihen der Stadträte ist nun der Chef der Fraktion Junge Liste/Bürger für Landshut, Dr. Thomas Haslinger, im Rathaus angekommen. In Sachen OB-Wahl ist die Fraktion geteilt: Die BfL unterstützen Alex Putz, die JL, der auch Haslinger angehört, ist für Radlmeier. Haslinger geht davon aus, "dass wir in zwei Wochen nicht mehr wählen müssen. Helmut packt es im ersten Durchgang, mit mindestens 51 Prozent."

17.35 Uhr: Aus den Reihen der Stadträte ist nun der Chef der Fraktion Junge Liste/Bürger für Landshut, Dr. Thomas Haslinger, im Rathaus angekommen. In Sachen OB-Wahl ist die Fraktion geteilt: Die BfL unterstützen Alex Putz, die JL, der auch Haslinger angehört, ist für Radlmeier. Haslinger geht davon aus, "dass wir in zwei Wochen nicht mehr wählen müssen. Helmut packt es im ersten Durchgang, mit mindestens 51 Prozent."

17.33 Uhr: Und hier ist Helmut Radlmeier - mit seiner Frau Sabine. Auch er ist zuversichtlich. Allerdings will er natürlich schon heute jubeln dürfen.

17.31 Uhr: Und da ist der erste Kandidat: Alexander Putz (FDP) ist soeben mit seiner Frau Sabine und seiner Stieftochter im Planarsall eingetroffen. Er verströmt Optimismus. "Die Stimmung ist gut. Die Stichwahl ist mein Ziel."

17.25 Uhr: Und jetzt trudeln die ersten Stadträte ein: Lothar Reichwein und Maximilian Götzer von der CSU. Beide sind sicher: Radlmeier macht es im ersten Anlauf. "Es gibt keine Stichwahl", sagt Reichwein. "Ich war heute extra in der Kirche." Und Götzer tippt auf "53 Prozent für den Helmut". Mal schaun, ob die beiden den richtigen Riecher haben.

17.23 Uhr: Während die ersten Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen wohl bis gegen 18.15 Uhr auf sich warten lassen dürften, können wir schon um 18.01 Uhr, also direkt nach Schließung der Wahllokale, ein erstes Resultat verkünden. Und zwar das der LZ-Jugendabstimmung. An der nahmen in der vergangenen Woche knapp 200 Zehnt- und Elfklässler aus verschiedenen Landshuter Schulen teil. Eins kann man schon verraten: Es war ein enges Rennen zwischen den vier Kandidaten.

17.21 Uhr: Immerhin: Im Treppenhaus haben wir CSU-Kandidat Helmut Radlmeier und seine Frau Sabine getroffen. Sie warten allerdings zunächst in den Büroräumen der CSU ab. Im Plenarsaal sind noch keine Politiker zu sehen. Dafür bereiten sich unsere Kollegen von IsarTV auf ihre Sendung vor.

17.20 Uhr: Das Tickerteam ist nun im Plenarsaal angekommen. Noch hält sich der Andrang hier in engen Grenzen - wer will: Es sind noch etliche Plätze frei.

17.15 Uhr: Das LZ-Tickerteam macht sich nun auf den Weg ins Rathaus. Von dort aus melden wir uns gegen 17.30 Uhr wieder. Dann wird es langsam ernst, denn schon gegen 18.15 Uhr ist mit den ersten Ergebnissen zu rechnen.

17.10 Uhr: Bei Putz kommt erschwerend hinzu, dass er in Niederösterreich geboren wurde und in Bruckberg, also im Landkreis, wohnt. All das aber spielte im Wahlkampf keine große Rolle. Putz verwies darauf, seit mehr als 30 Jahren in Landshut und der Region verwurzelt zu sein, weil sein Ingenieurbüro in der Neustadt sitzt. Und: Der Liberale verstand es, auf sich aufmerksam zu machen. Sei es der "Straßenringschluss" um Landshut mit Fortsetzung der vierspurigen B15neu und durch den Landkreis verlängerter Westtangente, sei es eine Verkürzung der Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters, um Stadtrats- und OB-Wahl ab 2020 wieder gleichzeitig abzuhalten: Putz setzte eigene Themen. Und er versuchte, sich als entschlossen zupackende, politisch unbelastete bürgerliche Alternative zu Radlmeier darzustellen.

17.00 Uhr: Apropos Sensation: Das hätte man bis vor wenigen Wochen auch von einem Stichwahl-Einzug des FDP-Kandidaten Alexander Putz gesagt. So wie der Wahlkampf sich entwickelte, trauen nicht wenige Beobachter dem 52-Jährigen aber durchaus Rang zwei zu. Dabei ist die Ausgangslage des Bauingenieurs denkbar schwierig. Wie Steinberger ist er kommunalpolitisch unerfahren, über ein Stadtratsmandat verfügen beide nicht.

16.55 Uhr: In der Frage "Wohnungsbaugesellschaft" hat Gruber eine Verbündete und Rivalin gleichermaßen: SPD-Kandidatin Patricia Steinberger. Sie rückte die Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum und eben jender städtischen Wohnungsbaugesellschaft in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs. Stimmen bringen soll außerdem die Tatsache, dass Steinberger die einzige Frau im Bewerberfeld ist. Viel zu verlieren hat die Betriebswirtin Patricia Steinberger, die als Controllerin arbeitet, indes nicht: Bei der LZ-Umfrage im Juli reichte es mit knapp zwölf Prozent nur zu Rang vier. Schon ein solches zweistelliges Resultat wäre aber ein respektables Ergebnis für die wacker kämpfende Patricia Steinberger. Denn ihr SPD-Vorgänger als OB-Kandidat, Robert Gewies, riss 2010 mit 4,98 Prozent sogar die Fünf-Prozent-Marke. Und im Stadtrat verfügt die SPD nur noch über fünf von 44 Sitzen. Gelingt Steinberger heute der von ihrer Partei als Ziel ausgegebene Sprung in die Stichwahl, wäre das eine Sensation.

16.50 Uhr: Eins schien lange Zeit klar: Platz zwei ist fest für Stefan Gruber von den Grünen reserviert. Der 44-Jährige, der bei der Bayerischen Landesbank arbeitet, kam im Juli bei besagter LZ-Umfrage auf rund 27 Prozent. Doch gefühlt sitzt Gruber nun FDP-Mann Alexander Putz dicht im Nacken. Gruber setzte im Wahlkampf erwartungsgemäß etliche Kontrapunkte zu den anderen Kandidaten. Das gilt vor allem in der Verkehrspolitik: Die bei den Grünen verhasste B15neu will Gruber zwar nicht an der A92 enden lassen, sondern in einer Ostumfahrung weiterführen. Diese aber soll auf keinen Fall vierspurig und damit nicht autobahnähnlich sein. Auch von einer Westtangente hält Gruber im Gegensatz zu seinen Konkurrenten nichts. Dafür aber umso mehr von einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, die nach seiner Überzeugung der einzige Weg wäre, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum im boomenden Landshut zu schaffen.

16.45 Uhr:

16. 40 Uhr: Eine Zusatzschicht einlegen und zwei Wochen weiter wahlkämpfen - was Radlmeier zu gern vermeiden würde, klingt für die anderen drei Kandidaten äußerst verlockend. Deswegen haben Stefan Gruber, Patricia Steinberger und Alexander Putz im heutigen ersten Wahlgang ein gemeinsames Ziel: Radlmeier soll mit vereinten Kräften unter der 50-Prozent-Marke gehalten werden. Wenn das gelingt, werden die Karten am 23. Oktober nochmal neu gemischt. Wer dann als wohl Zweitplatzierter gegen den als gesetzt geltenden Radlmeier antreten dürfte, gilt freilich als völlig offen.

16.35 Uhr: Radlmeiers Ziel ist es, schon im ersten Wahlgang alles klar zu machen. Die Latte liegt damit bei exakt 50 Prozent und einer Stimme, sprich: der absoluten Mehrheit. Das könnte knapp werden. Eine LZ-Umfrage im Juli, bei der aber noch mehr als die Hälfte der befragten unentschieden waren, sah Radlmeier zwar mit Abstand auf Rang eins, jedoch nur bei knapp 49 Prozent. Sollte es heute ähnlich laufen, müsste der CSU-Mann in zwei Wochen in eine Stichwahl. Und auf die sind der 50-Jährige und seine Anhänger wahrscheinlich ebenso scharf wie ein normaler Arbeitnehmer auf Überstunden samt Urlaubssperre.

16.32 Uhr: Mit dem 50-jährigen Bankkaufmann Radlmeier soll es heute der Boss selbst für die in den vergangenen Jahren durch interne Streitereien gebeutelte CSU richten. Der CSU-Stadtvorsitzende und Landtagsabgeordnete setzt dabei unter dem Wohlfühl-Motto "Mit Landshut im Herzen in eine gute Zukunft" im Wesentlichen darauf, die Politik seiner Vorgänger fortzuführen und weiterzuentwickeln. Beim Kernthema Verkehr ist Radlmeier für einen vierspurigen Weiterbau der B15neu über die A92 hinaus Richtung Rosenheim, für eine Westtangente und für eine Ostumfahrung. Eine städtische Wohnungsbaugesellschaft lehnt er ab.

16.28 Uhr: Wohl auch deswegen hat sich daher fast jeder, der in der CSU Rang und Namen hat, in Landshut blicken lassen. Ob Ministerpräsident Horst Seehofer, seine Kronprinzen Markus Söder, Ilse Aigner und Joachim Herrmann oder Generalsekretär Andreas Scheuer: Alle stiegen mindestens einmal für Helmut Radlmeier in den Ring.

16.23 Uhr: Angesichts der langen Tradition von CSU-Oberbürgermeistern ist die Landshuter OB-Wahl heute durchaus auch landespolitisch von Interesse. Vor allem für die CSU. Denn allzu viele OBs in größeren kreisfreien Städten hat die Partei nicht mehr. In Ostbayern sind beispielsweise Regensburg und Passau SPD-regiert. Von den Metropolen München und Nürnberg ganz zu schweigen. Ein Machtverlust im boomenden Landshut täte da richtig weh.

16.15 Uhr: Vor der Rampf-Ära wiederum waren die OB-Wahlen zumeist recht unspannend. Denn Josef Deimer, der den Chefsessel im Rathaus 1970 übernommen hatte, wurde in der Regel mit überwältigenden Mehrheiten bestätigt. Die CSU ist also bei OB-Wahl in Landshut seit Jahrzehnten Resultate jenseits der 50 Prozent gewöhnt.

16.08 Uhr: Ach ja: Auch die Linke war 2010 mit einem eigenen Bewerber dabei. Seinen Namen kennt heute wohl keiner mehr: Andreas Jonny Huber. Mit 1,38 Prozent landete er vor sechs Jahren auf dem letzten Platz.

16.06 Uhr: Für die anderen Parteien war der 10.10.10 dagegen ein rabenschwarzer Tag. Vor allem für die SPD und ihren Kandidaten Robert Gewies: Er blieb bei mickrigen 4,98 Prozent kleben, absoluter Minusrekord für die in Landshut einst so starken Sozialdemokraten. Den Freien Wählern, die Robert Mader ins Rennen geschickt hatten, erging es nicht besser: Ganze 4,63 Prozent sprangen heraus. Und FDP-Bewerber Prof. Dr. Christoph Zeitler stürzte bei diesen Rampf-Festspielen auf 1,58 Prozent ab. Er spielt heute in der Landshuter Politik keine Rolle mehr.

15.55 Uhr: 2010 geriet die Wiederwahl dann zu einem Triumphzug für Hans Rampf: Mit 61,1 Prozent wurde er, nun auch offiziell wieder unter CSU-Flagge segelnd, im Amt bestätigt. Ebenfalls stark schnitten vor sechs Jahren die Grünen in Person von Dr. Thomas Keyßner ab. Er holte 26,3 Prozent, verpasste die angepeilte Stichwahl aber dennoch klar.

15.50 Uhr: Kommen wir zur Ausgangslage vor dieser spannenden OB-Wahl. Seit 1970 stellt die CSU ununterbrochen den Landshuter Rathauschef - wenn man mal großzügig darüber hinwegsieht, dass Hans Rampf 2004 zwar als CSU-Mitglied, aber auf der Liste der "Bürger für Landshut" und gegen den CSU-Kandidaten Ludwig Zellner den OB-Sessel erobert hat. Vor zwölf Jahren fuhr Rampf 50,89 Prozent ein und schaffte es damit im ersten Wahlgang.

15.43 Uhr: Die Kandidaten (außer Alexander Putz) haben ihre Stimmen schon abgegeben.

15.22 Uhr: Wie viele Bürger letztlich ihre Stimme abgeben, ist eine der spannenden Fragen des heutigen Tages. Denn die Wahlbeteiligung ließ bei den jüngsten Kommunalwahlen in Landshut stets zu wünschen übrig. Bei Hans Rampfs Wiederwahl gingen nur 50,7 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne. Dieser ohnehin schon schwache Wert wurde bei der Stadtratswahl 2014 nochmal locker unterboten: Gerade mal 39,9 Prozent der Landshuter beteiligten sich und sorgten damit für einen historischen Negativrekord.

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Die OB-Kandidaten gingen jedenfalls schon mal mit gutem Beispiel voran: Helmut Radlmeier wählte am Sonntagvormittag in Auloh.

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Patricia Steinberger gab im Kindergarten St. Margaret in Achdorf ihre Stimme ab.

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Und Stefan Gruber warf seinen Stimmzettel gegen Mittag im Heilig-Geist-Spital in die Wahlurne.

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Nicht zur Wahl ging heute dagegen Alexander Putz: Er wohnt in Bruckberg, also im Landkreis - und ist deswegen in Landshut gar nicht stimmberechtigt. Der FDP-Kandidat nutzte die Zeit und ging mit seiner Frau und den Hunden spazieren.