Laut Immobilienverband

Mieten in Bayern steigen schnell


Eine Wohnanlage im Münchener Stadtteil Schwabing.

Eine Wohnanlage im Münchener Stadtteil Schwabing.

Von dpa

Nach einer kurzen Atempause im Frühjahr steigen die Mieten in Bayern wieder schnell an. Auch die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des Immobilienverbands IVD Süd keinen nachhaltigen Effekt auf den Mietmarkt gehabt.

"Da ist von einer Entlastung überhaupt nichts zu spüren", sagte IVD-Süd-Marktforscher Stephan Kippes bei der Vorstellung des neuen Marktberichts am Montag in München. Neu gebaute Mietwohnungen sind demnach im vergangenen halben Jahr im bayernweiten Schnitt um 2,4 Prozent teurer geworden, das entspricht einem Anstieg von 12,90 auf 13,20 Euro pro Quadratmeter. Bestandswohnungen sind innerhalb von nur sechs Monaten 2,3 Prozent teurer geworden.

Dies bedeutet, dass der Preisanstieg bei Mietwohnungen die allgemeine Inflationsrate von voraussichtlich etwa drei Prozent in diesem Jahr noch übertreffen wird. "Man würde an der Kurve nicht erkennen, dass es Corona gibt", sagte Kippes zur Preisentwicklung.

Teurer geworden sind Wohnungen in nahezu allen größeren bayerischen Städten, nur Ingolstadt ist mit leicht gesunkenen Preisen für Alt- und Neubauwohnungen eine Ausnahme. Spitzenreiter war in den vergangenen sechs Monaten Kempten mit einem Anstieg von fast zehn Prozent bei Bestandswohnungen. Ebenfalls über dem Schnitt liegen Schweinfurt (plus 4,5 Prozent), Augsburg (plus 3,1) und Aschaffenburg (plus 3,0).

Ein Faktor ist nach Analyse des Immobilienverbands die Rückkehr der Studenten an die Hochschulen und der damit verbundene Bedarf an Wohnungen.

Mangelware in den Großstädten sind nach wie vor günstige Wohnungen. Im Raum Nürnberg/Fürth scheine sich die Lage wegen vieler neuer Wohnungen schrittweise zu entspannen, "aber sicher nicht im untersten Preissegment", sagte der Nürnberger Makler Markus Kestler.