Zahlreiche Beanstandungen

290 Lastwagen und Busse in der Oberpfalz kontrolliert


Die Oberpfälzer Polizei hat im Rahmen einer Sonderaktion 290 Lastwagen und Busse kontrolliert. (Symbolbild)

Die Oberpfälzer Polizei hat im Rahmen einer Sonderaktion 290 Lastwagen und Busse kontrolliert. (Symbolbild)

Von Polizei

Fast ein Viertel der Lastwagen und Busse, die im Rahmen einer Verkehrssicherheitsaktion in der Oberpfalz kontrolliert worden sind, hat die Polizei beanstandet. Elf der insgesamt 290 Fahrer wurde sogar die Weiterfahrt untersagt. Dies teilt das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitagnachmittag mit.

Im Rahmen einer länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion des europäischen Netzwerks der Verkehrspolizeien (ROADPOL) haben die Polizeidienststellen der Oberpfalz von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, Lastwagen- und Omnibuskontrollen durchgeführt. Oberpfalzweit waren 78 Beamte an insgesamt 17 stationären und mobilen Kontrollstellen im Einsatz. Die Einsatzkräfte überprüften insgesamt 290 Fahrzeuge. Davon beanstandeten sie 65 und untersagten elf Fahrern zudem die Weiterfahrt. Bei den Kontrollen stellte die Polizei 19 Verstöße gegen die Sozialvorschriften - wie etwa Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten - fest.

Einem Fahrer unterbanden sie die Weiterfahrt, damit er die vorgeschriebene Pause einlegen konnte. Achtmal beanstandeten die Beamten den Verstoß gegen technische Vorschriften in Bezug auf Räder oder Reifen, Lenkanlagen, Bremsen und so weiter. Vier Fahrzeugführer mussten aus diesem Grund ihre Fahrt unterbrechen, um nachzubessern. Im Gefahrguttransport hat die Oberpfälzer Polizei zwölf Fahrer kontrolliert. Fünf davon erfüllten die gesetzlichen Vorgaben nicht. Sie mussten länger währende Nachbesserungen durchführen, bevor sie weiterfahren durften. Außerdem haben die Beamten Geschwindigkeitsüberschreitungen, Ladungssicherungsverstöße sowie die Überschreitungen von Maßen und Gewichten festgestellt.

"Endlich schlafen"

Bei der Kontrolle eines türkischen Sattelzuges um 10.15 Uhr auf dem Parkplatz Pittersberg, B85, Fahrtrichtung Amberg, haben Beamte festgestellt, dass der 65-jährige Fahrer bereits 17 Stunden durchgefahren war - sieben Stunden länger als erlaubt. Da er zudem gegen Fahrpersonal- und Geschwindigkeitsregeln verstoßen hatte, summiert sich das Bußgeld für den Fahrer auf rund 1.800 Euro. Sein Unternehmen muss zudem eine Geldbuße von rund 5.400 Euro bezahlen. Die Beamten der VPI Amberg unterbanden die Weiterfahrt und ordneten dem Mann eine Mindestruhezeit von neun Stunden an. Aus dem Bericht der VPI Amberg ist zu entnehmen, dass der Fahrer sogar erfreut darüber gewesen sei, nun endlich schlafen zu dürfen.

Drei Geldautomaten waren zu schwer

Oberpfalzweit wurden sechs Fahrzeuge beziehungsweise Fahrzeugkombinationen festgestellt, die erheblich überladen waren. Die Beamten unterbanden jeweils die Weiterfahrt, bis die Fahrer ihre Fahrzeuge entsprechend um- oder abgeladen und eine Sicherheitsleistung hinterlegt haben. Spitzenreiter war ein polnischer Handwerker, der für seine Firma drei Geldautomaten zur Installation nach Nürnberg bringen sollte. Bei der Kontrolle auf der B85 bei Pittersberg stellten die Beamten fest, dass der Wagen um 66 Prozent überladen war. Der Fahrer erhielt ein Bußgeld, gegen den verantwortlichen Unternehmer wurde ein Verfahren zur Vermögensabschöpfung eingeleitet.

Kontrollgerät manipuliert

Zu Beginn der Kontrollaktion hat sich ein tschechischer Lastwagenfahrer bei den Kontrollkräften der VPI Weiden gemeldet, um mitzuteilen, dass er an der letzten Tankstelle in der Tschechischen Republik den Fahrer eines rumänischen Sattelzuges beim Entfernen eines am Kitas (Impulsgeber am Lastwagen für das digitale Kontrollgerät) angebrachten Magneten beobachtet habe. Die Anbringung eines Magneten kann bei einigen Kitas-Varianten dazu führen, dass die Fahrt nicht vom Kontrollgerät erfasst wird. Gegen 9 Uhrhaben Anhaltekräfte der VPI Weiden das verdächtige Fahrzeug in die Kontrollstelle am Parkplatz Ulrichsberg auf der A6 gelotst.

Hierbei stellten die Beamten fest, dass der Fahrer seit der Abfahrt an der Tankstelle in Tschechien das Kontrollgerät nicht manipuliert hat. In der rechten Jackentasche des rumänischen Fahrers fanden die Beamten einen Neodym-Magneten. Nachdem der Fahrer zugegeben hat, dass er diesen in Tschechien zur Manipulation des Kontrollgerätes genutzt hatte, stellte die Polizei den Gegenstand sicher, um weitere Manipulation zu verhindern. Da die Straftat nicht auf deutschem, sondern auf tschechischem Hoheitsgebiet begangen worden war und somit deutsche Strafbehörden nicht zuständig sind,erging zunächst nur ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Weiden. Der Fahrer hat allerdings wegen nicht ordnungsgemäßen Betreibens des Kontrollgerätes ein Bußgeld im dreistelligen Bereich zu erwarten.