Wo normalerweise mannshoch der Mais stehen sollte, ist pure Zerstörung geblieben. Lediglich ein paar einzelne, kleine Pflänzchen fristen auf dem Feld nahe Ruhstorf an der Rott im Landkreis Passau ein einsames Dasein. Den Rest haben heftiger Hagel, Starkregen und Sturm vernichtet. Ein völlig anderes Bild zeigt sich nur wenige Kilometer weiter: Hier entwickeln sich die Feldfrüchte gut und teilweise sogar besser als in den Vorjahren.

Dieser Vergleich zeigt sehr deutlich, welch extreme Auswirkungen Unwetterereignisse auf den Ertrag haben - und wie nahe Freud und Leid beieinander liegen können. Die Getreideernte-Erwartungen für Niederbayern seien in diesem Jahr "durchschnittlich", sagte Gerhard Stadler, Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Niederbayern, am Mittwoch. Der Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen gab im Rahmen des traditionellen "Ernte-Pressegesprächs" eine erste Einschätzung ab. Während das Frühjahr recht kalt, aber trocken verlief, sagte Stadler, fiel im Mai der ersehnte Regen, was für die landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Hopfen, Spargel, Raps, Mais und weitere Futterfrüchte positiv war.