Landkreis Landshut

Insolvenzverschleppung? Unternehmerfamilie vor Gericht


Um Verbindlichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe soll es im Prozess vor dem Landgericht Landshut gehen. (Symbolbild)

Um Verbindlichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe soll es im Prozess vor dem Landgericht Landshut gehen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Pleite eines Automobilzulieferers im unteren Bayerischen Wald hat nun ein juristisches Nachspiel: Neben dem Inhaber stehen vier weitere Mitglieder der Unternehmerfamilie vor Gericht. Der Vorwurf: vorsätzlicher Bankrott, Insolvenzverschleppung, Betrug. Es soll dabei um zweistellige Millionenbeträge gehen.

Bereits im Jahr 2011 soll sich laut Staatsanwaltschaft das Unternehmen der Familie gefährlich in Schieflage befunden haben. Erst Anfang 2014 wurde der Insolvenzantrag eingereicht. Bis dahin soll der Unternehmer die tatsächliche Lage vor Geschäftspartnern, Lieferanten und Angestellten verschleiert haben. Allein bei den Lieferanten hätten sich demnach Schulden in Hohe von über drei Millionen Euro aufgetürmt.

Die Verbindlichkeiten summierten sich zum Schluss laut Anklage auf fast 76 Millionen Euro. Als dann mit der Unternehmenspleite auch die Privatinsolvenz des Inhabers im Raum stand, soll dieser versucht haben, seinen beachtlichen Oldtimer-Fuhrpark vor dem Insolvenzgericht zu verstecken. Laut Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte er beispielsweise angegeben, ein besonders wertvolles Fahrzeug seiner Ehefrau geschenkt zu haben. Eine solche Schenkung sei aber rechtlich nie zustandegekommen.

Neben Bankrott und Insolvenzverschleppung steht nun deshalb auch versuchter Betrug im Raum. Für den Prozess sind bereits mehrere Fortsetzungstermine angesetzt.