Landkreis Landshut

Corona bestimmt den Klinik-Alltag


Der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer, bei der Verlegung einer Patientin.

Der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer, bei der Verlegung einer Patientin.

Von Redaktion idowa

Die 7-Tages-Inzidenzen im Landkreis Landshut zeigen langfristig nach unten, die Neuinfektionen bewegen sich auf stabilem Niveau: Auf den ersten Blick scheint sich die Corona-Infektionslage in der Region deutlich zu entspannen. Aus Sicht der Kliniken ist es aber zu früh, um aufzuatmen.

Die Zahl der Patienten, die mit und wegen Covid19 im Rettungsdienstbereich Landshut stationär behandelt werden müssen, stagniert - mit leichter Tendenz nach oben. "Wir sind noch lange nicht über dem Berg", fasst der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer, die aktuelle Lage in den Klinken zusammen.

Mit Sorge blickt er vor allem auf die Virus-Mutationen, die sich zusehends ausbreiten: "Diese nutzen jede kleine Unachtsamkeit aus und sind deshalb brandgefährlich: Eben, weil das Virus in allen seinen Varianten nicht sichtbar ist."

Königer befürchtet, dass die Mutationen für die Kliniken aufgrund der damit erforderlichen Einzelisolierungen ein neues Kapazitätsproblem darstellen. Denn aus Sicherheitsgründen müssen Patienten mit Corona-Virus-Mutationen derzeit in Einzelzimmern untergebracht werden.

Neun Intensivpatienten

So werden im Rettungsdienstbereich Landshut, zu dem neben Stadt und Landkreis Landshut auch die Landkreise Dingolfing-Landau und Kelheim gehören, aktuell 30 Patienten mit nachgewiesener Corona-Infektion auf den Normalstationen behandelt, neun müssen intensivmedizinisch behandelt werden.

Es sind zwar aktuell Intensivkapazitäten sowohl für Covid- als auch Nicht-Covid-Patienten verfügbar: Doch Verlegungen innerhalb des Rettungsdienstbereiches, weil die nächstgelegene Klinik gerade nicht verfügbar ist, sind für Königer, der als Intensivmediziner selbst regelmäßig Covid-Patienten behandelt, und die Integrierte Leitstelle weiterhin an der Tagesordnung - aber deutlich rückläufig.

Neuen Rettungswagen im Einsatz

Allein aus dieser Lage heraus war es in Königers Augen die beste Entscheidung, innerhalb des Rettungsdienstbereiches einen weiteren Rettungswagen für Verlegungenzu installieren. Dieser hält, neben der regulären Ausstattung, auch spezielles Equipment für Intensivpatienten vor. Zudem wurde in Niederbayern für die Corona-Pandemie ein zusätzlicher Intensivtransportwagen eingerichtet, mit dem überwiegend Patienten mit Covid-19-Erkrankung verlegt wurden.

Sehr bewährt hat sich die Einrichtung einer Quarantäne-Einrichtung für Covid-Patienten, die zwar nicht mehr akutklinisch behandelt werden mussten, aber aus verschiedensten Gründen nicht unmittelbar nach Hause oder in ihre jeweiligen Einrichtungen zurückkehren konnten und so die dringend benötigten Akutkapazitäten in den Krankenhäusern nicht unmittelbar wieder zur Verfügung standen.

"Hier hat die Reha-Klinik Passauer Wolf in Bad Gögging unter Leitung von Dr. Dagmar Meinung wirklich hervorragende Arbeit geleistet", berichtet Königer. Dank der Unterstützung konnten insgesamt 44 Patienten mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 14,4 Tagen betreut werden.