Landkreis Freising

Anzahl der Corona-Fälle steigt auf 64


Teilnehmer an der Pressekonferenz waren (v.l.): Karoline Schatz, Leiterin des Amtes für Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, Dr. Barbara Obst (Regierung von Oberbayern), Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts Freising, Landrat Josef Hauner, PD Dr. Markus Neumaier, Ärztlicher Leiter des Klinikums Freising, und Georg Miedl, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes.

Teilnehmer an der Pressekonferenz waren (v.l.): Karoline Schatz, Leiterin des Amtes für Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, Dr. Barbara Obst (Regierung von Oberbayern), Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts Freising, Landrat Josef Hauner, PD Dr. Markus Neumaier, Ärztlicher Leiter des Klinikums Freising, und Georg Miedl, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes.

Von Redaktion idowa

64 Personen aus dem Landkreis Freising sind nach aktuellem Stand mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. "Die Fallzahlen steigen deutlich an", sagte Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts Freising, am Donnerstag bei einer weiteren Pressekonferenz im Landratsamt zum Thema.

Mit der steigenden Zahl der positiv Getesteten erhöht sich auch der Aufwand für das Gesundheitsamt, die jeweiligen Kontaktpersonen zu ermitteln. "Unsere Mitarbeiter arbeiten dort seit zwei Wochen vollkommen am Limit, über die normalen Arbeitszeiten hinaus und auch am Wochenende", sagte Landrat Josef Hauner. Deshalb habe das Landratsamt eine Koordinierungsgruppe ins Leben gerufen, die das Gesundheitsamt bei der Bewältigung des Coronavirus-Ausbruchs unterstützt. Sie kümmert sich vor allem um die Beschaffung der erforderlichen Schutzausrüstung. "Wir haben beim Klinikum, dem Gesundheitsamt, den Rettungsorganisationen und der Ärzteschaft den Bedarf erfragt und inzwischen größeren Mengen bestellt", sagte Karoline Schatz, Leiterin der Abteilung Sicherheit und Ordnung.

Direkt vor der Pressekonferenz hatten sich bereits zum dritten Mal Vertreter aus dem Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, des Gesundheitsamts, des Klinikums, des Ärztlichen Kreisverbandes Freising, des Hausärztekreises, der Rettungsdienste, Feuerwehr und THW zum Runden Tisch getroffen, um die aktuelle Lage zu besprechen. "Auch unser Bürgertelefon wird sehr gut angenommen", sagte Landrat Hauner. Deshalb wird dieses auch am Wochenende und in der kommenden Woche den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.

Sicherheitsdienst für das Gesundheitsamt

Ein Problem, das die Arbeit des Gesundheitsamtes wesentlich erschwert, mahnte Hauner an: "Die Aggressivität gegenüber den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes nimmt zu." Weil vermehrt Leute vor dem Gesundheitsamt auftauchten und zum Teil Mitarbeiter abfangen oder Sturm läuten, habe man entschieden, dort einen Sicherheitsdienst einzusetzen. Dieser soll für geordnete Verhältnisse sorgen, damit sich die Kollegen auf die Personen konzentrieren können, die dort vorsprechen müssen. "Es geht hier nicht um das Recht des Stärkeren", betonte der Landrat.

Nachdem sich die Weisung geändert hat und nun nicht mehr alle Infizierten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, sondern auch zuhause unter Quarantäne gestellt werden können, sind derzeit nur noch sechs Betroffene im Klinikum Freising isoliert untergebracht. "Drei zeigen leichte Symptome und müssen behandelt werden werden", sagte Dr. Markus Neumaier, Ärztlicher Direktor des Klinikums. "Wir bereiten uns darauf vor, dass mehr Erkrankte kommen und sehen uns gut gewappnet."

Vorrangig seien momentan im Landkreis jüngere Leute infiziert, so Dr. Barbara Obst von der Regierung von Oberbayern. "Wir haben bisher keinen Infizierten aus der Risikogruppe." In Anbetracht der Dynamik sei es jedoch sinnvoll, im Klinikum Bettenkapazitäten freizuhalten, falls mehr ältere Menschen erkranken.

Ein Problem für die niedergelassenen Ärzte war lange ein Mangel an passender Schutzausrüstung. Dafür leiste das Landratsamt nun Abhilfe, bedankte sich Georg Miedl, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Freising. Die Ärzte unterstützten das Gesundheitsamt, so weit wie möglich. "Wir organisieren uns für die Tests so, dass die Patienten und die Praxisteams nicht gefährdet sind." Aus baulichen Gründen sei dies aber nicht in jeder Praxis möglich.