Landgericht Regensburg

Bayern-Ei-Prozess: Experten sagen aus


Der angeklagte frühere Bayern-Ei-Chef, Stefan Pohlmann (M.), mit seinen Verteidigern Sebastian Gaßmann aus Passau (l.) und Professor Ulrich Ziegert aus München.

Der angeklagte frühere Bayern-Ei-Chef, Stefan Pohlmann (M.), mit seinen Verteidigern Sebastian Gaßmann aus Passau (l.) und Professor Ulrich Ziegert aus München.

Der Bayern-Ei-Prozess am Landgericht Regensburg erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt. Seit heutigem Mittwoch geht es in dem Verfahren um die Frage, ob es tatsächlich Salmonellen aus den Ställen des niederbayerischen Unternehmens Bayern-Ei waren, die im Sommer 2014 Menschen in ganz Europa krank gemacht und einen 94-Jährigen das Leben gekostet haben sollen.

Sollte der angeklagte frühere Geschäftsführer Stefan Pohlmann im Anklagepunkt Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.

Am Vormittag sagte der Sachverständige Rainer Schubert mehrere Stunden aus. Er hatte sich im Vorfeld des Verfahrens mit seinem Team von Eurofins Genomics auf die Suche nach der Ur-Salmonelle des Ausbruchs gemacht. Die Forscher untersuchen dafür die kleinsten Bausteine der Bakterien. Das Fazit des Genomforschers: Die Salmonellen, die bei Erkrankten im Sommer 2014 gefunden wurden, sind auf kleinster Ebene stammverwandt mit denen, die in Bayern-Ei-Ställen entdeckt wurden. Schubert konnte anhand seiner ausführlichen DNA-Analysen aber nicht ausschließen, dass der Erreger auch von außerhalb des Bayern-Ei-Stalles gekommen sein könnte. Schubert hält das für unwahrscheinlich. Eine prozentuale Wahrscheinlichkeit, dass es sich um die genau gleichen Erreger handelte, wollte er vor Gericht aber nicht nennen.

Für Verteidiger Professor Ulrich Ziegert basiert diese Untersuchung auf statistischen Wahrscheinlichkeiten, die juristischen Anforderungen nicht standhält.

Später im Verfahren sollen noch Experten aus England aussagen, die einen genetischen Zusammenhang der Salmonellen laut Schubert noch genauer bestimmen könnten.

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