Landau/Sizilien

Im Bann des Ascheregens: Josef Leitl erlebte einen Ätna-Ausbruch hautnah mit


Der 67-jährige Mödinger am Basislager, bevor er mit Jeeps in Richtung Gipfel des Ätna gefahren wurde.

Der 67-jährige Mödinger am Basislager, bevor er mit Jeeps in Richtung Gipfel des Ätna gefahren wurde.

Bei einer Motorradtour durch Italien machte der Landauer auch einen Abstecher zum Ätna - dann brach der Vulkan plötzlich aus.

Ein Grollen kommt aus den Tiefen des Kraters hervor. Ohrenbetäubend. Lang anhaltend. Josef Leitl kann sich kaum auf den Beinen halten. Der Wind pfeift ihm um die Ohren. Fest umklammert er seine Kamera, versucht, den Moment damit festzuhalten. Dann geht es nicht mehr. "Zurück", ruft ihm sein Freund Wilfried zu. Auf allen Vieren krabbeln die beiden in Richtung Lager. Weißer Rauch bedeckt die Gegend rings herum, die Asche setzt sich erst in 30 Kilometern Entfernung auf dem Boden ab. Er hat es wieder getan. Der Ätna, einer der aktivsten Vulkane Europas, ist am vergangenen Mittwoch ausgebrochen. Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten und dieses Mal war Josef Leitl hautnah dabei.

Der 67-jährige Mödinger hat in den vergangenen zwei Wochen eine ausgedehnte, über 3.000 Kilometer lange Motorradtour durch ganz Italien unternommen. Neben Pisa, Neapel oder Rom bereiste er dabei als Mitglied einer siebenköpfigen Reisegruppe mit dem Motorrad auch Sizilien. Ein Tag war dem Ätna gewidmet. "Dass ausgerechnet da ein Ausbruch stattfindet, hätte ich mir nie träumen lassen", sagt Leitl. Imposant sei es gewesen und auch ein kleiner Nervenkitzel. Es ist ein sonniger Tag, als der Mödinger gemeinsam mit seinen Kollegen aufbricht, um eine Rundfahrt um den Ätna in Angriff zu nehmen. Bald entschließen sich Leitl und ein weiterer Mitfahrer, Wilfried, Fahrlehrer aus Bautzen, dazu, den Weg auf den Ätna zu versuchen. Bis zur Talstation kommen sie mit ihren Maschinen. Dann geht der Weg mit der Seilbahn weiter, am Basislager angekommen, wollen sie jedoch noch nicht umkehren, sie wollen nahe ran an die Krater, an das Zentrum des Vulkans. Normalerweise weisen Bergführer kleinen Touristengruppen den Weg zum Gipfel, wenige Meter vor dem Krater können diese dann einen Blick auf einen der aktivsten europäischen Vulkane werfen.

Doch am vergangenen Mittwoch ist alles anders. Die Touren sind bereits seit dem frühen Morgen eingestellt. Josef Leitl und sein Freund versuchen auf eigene Faust, etwas weiter zu kommen. Doch sie können noch nicht einmal die Hälfte der Strecke bis zum obersten Krater zurücklegen. Der Wind zerrt an der Kleidung. Leitl muss sich seine Motorradhaube überziehen, damit seine Brille nicht das Weite sucht. Die Bergtouren sind eingestellt. Man merkt, dass sich etwas Gewaltiges zusammenbraut.

Den vollständigen Artikel lesen Sie am 25. Mai in der Landauer Zeitung.

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Eindrucksvoll sind die Bilder, die Josef Leitl mit seiner Kamera aufgenommen hat. Zusätzlich hat er noch zwei Stunden an Filmmaterial gesammelt.

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Eine dichte Rauchwolke umgibt den Hauptkrater des Ätna. Kurz darauf muss Josef Leitl, nachdem er dieses Bild geschossen hat, umkehren.