Landau

Renaturierung der Isar: Bald wird der Nebenarm geflutet


Durch den Ausbau der Isar wird die Landschaft großflächig verändert.

Durch den Ausbau der Isar wird die Landschaft großflächig verändert.

Von Redaktion idowa

In wenigen Wochen ist es soweit: Der neue Nebenarm der Isar bei Landau kann geflutet werden. "50 Kubikmeter Wasser werden durch das neu geschaffene Flussbett fließen", sagt Hubert Schacht, der für die Gewässerentwicklung zuständig ist. "Dabei werden Lebensräume entstehen, die es an der unteren Isar kaum noch gibt." Im Video sehen Sie Impressionen von der Großbaustelle.

Auf einer Länge von 600 Metern wird derzeit ein neuer Seitenarm für die Isar gegraben. Nur noch ein dünnes Stück trennt ihn vom Hauptfluss. Geht alles nach Plan, soll der Durchbruch Ende Februar erfolgen. Dafür werden täglich zwei bis drei Tausend Tonnen Kies ausgebaggert. Mit diesem Material wird ein kleines Stück flussaufwärts eine Flachwasserzone geschaffen.

"Dadurch wird der Fluss in Haupt- und Nebenarm zerteilt", erklärt Antje Uhl, stellvertrende Leiterin des Wasserwirtschaftsamts. Mit Totholzstrukturen sollen ideale Laichgebiete für Fische geschaffen werden. "Sie nutzen die Äste und Wurzeln als Kinderstube, denn dort können sie sich gut verstecken", erklärt Hubert Schacht. "An den Böschungen am Flussrand werden Eisvögel, Uferschwalben und Wildbienen Nistplätze finden." Früher hat sich der Fluss diese Strukturen bei Hochwasser selbst geschaffen. Weil er über Jahrzehnte hinweg stark begradigt und verengt wurde, sind Maßnahmen zur Renaturierung notwendig geworden.

Video zum Thema:

Auch für die Landauer Bevölkerung bringt die Renaturierung des Flusses Vorteile, denn durch die Abflachung einiger Uferbereiche entsteht ein Stadtstrand, der als Naherholungsgebiet dienen wird. Auf einer Fläche von jeweils vier Hektar werden Auwald imd artenreiche Wiesen angelegt. Die Arbeiten am Fluss sollen bis Mai abgeschlossen sein, die Pflanzungen im Herbst.

Das LIFE-Projekt Renaturierung Isar wird etwa 6,3 Millionen Euro kosten. Rund 60 Prozent kommen aus Fördermitteln der EU. Mit 2,3 Millionen Euro beteiligt sich der Freistaat Bayern. Auch die Stadt Landau und der Landkreis leisten einen Beitrag.