Kultur

Woher kommt der Stimmbruch?


Von Redaktion idowa

Irgendwann kommt der Moment, in dem statt der gewohnten Stimme bei Jungen plötzlich nur noch Kiekser und seltsame Töne aus dem Mund kommen. Den Stimmbruch durchlaufen muss jeder, bevor er zum Mann wird. Doch wieso ist das so? Wieso "bricht" die Stimme beim Jungen und beim Mädchen merkt man es nicht?

Alles hat mit den Stimmbändern und dem Hormon Testosteron zu tun. Die Stimmbänder sitzen im Hals und sind bei einem Jungen vor dem Stimmbruch nur circa einen Zentimeter lang. Während der Pubertät wird mehr Testosteron ausgeschüttet; damit beginnen die Stimmbänder nach einer bestimmten Zeit zu wachsen. Bei den Stimmbändern ist es wie mit Gitarrensaiten: Je kürzer ein Stimmband oder eine Saite ist, desto höher ist der Ton, der rauskommt, wenn Stimmband und Saite schwingt. Das kann man auch ganz leicht mit einem Gummiband ausprobieren, sagt Magdalena Hinterdobler: Zupft man daran, entsteht ein Geräusch. Je kürzer das Gummiband ist, desto höher der Ton. Nimmt man ein längeres, wird der Ton tiefer.Genauso ist es auch mit den Stimmbändern - sie sitzen am Kehlkopf, den man als so genannten Adamsapfel vor allem bei Männern beim Sprechen am Hals auf und ab hüpfen sieht. Auch der Kehlkopf wächst während der Pubertät.

Während des Stimmbruchs wachsen die Stimmbänder bei Jungen extrem, bis zu einem Zentimeter. Bei Mädchen sind es nur circa 0,3 Zentimeter. Während die Stimmbänder wachsen, kommt jedoch die Muskulatur im Hals nicht mit. "Sie ist noch nicht gewöhnt an die neuen Bedingungen", sagt Magdalena Hinterdobler. Auch die Stimmbänder wachsen nicht komplett gleich. Dieses Unkontrollierte äußert sich bei Jungen das als Kieksen und dem Bruch der Stimme. Erst, wenn sich Stimmbänder, Kehlkopf und die ganzen Muskeln, die den Ton erzeugen, wieder aneinander angepasst haben, wird die Stimme normal. Sie klingt jedoch bei Jungen nach dem Stimmbruch um eine Oktave tiefer. Aus den hellen Stimmen werden so im Alter ab zwölf, 13 Bass und Bariton. Mädchen verändern auch ihre Tonlage. Bei ihnen merkt man es jedoch nicht so sehr, weil ihre Stimmbänder keinen so großen Längensprung überwinden müssen.