"Kühe erschrecken"

Bauern ärgern sich tierisch über neuen Trend


Der Trend "Kühe erschrecken" kann gefährlich enden (Symbolbild).

Der Trend "Kühe erschrecken" kann gefährlich enden (Symbolbild).

In den sozialen Medien gibt es einen neuen Trend, Kühe für ein kurzes Video zu erschrecken. Über die sogenannte "Kulikitaka"-Challenge hat sich ein Landwirt aus Österreich empört und mit einer Videobotschaft geantwortet. Nun hat sich auch der Bayerische Bauernverband geäußert.

Die Video-Challenge ist einfach: Während im Hintergrund spanische Musik läuft, winkelt der Protagonist zuerst den linken Arm an, dann den rechten und läuft anschließend wild gestikulierend auf die Tiere zu. Meist rennen die Tiere panisch davon. Allerdings kann die Challenge auch ein schlimmes Ende nehmen. Davor hat kürzlich Landwirt Georg Doppler aus Österreich in einer Videobotschaft gewarnt. "Kühe verteidigen ihr Revier. Sie rennen über euch drüber. Ihr gefährdet nicht nur eure Gesundheit, sondern auch die von anderen Wanderern und die von den Tieren selbst." Der Bayerische Bauernverband unterstreicht seine Aussage. "Es handelt sich um Tiere, die mehrere hundert Kilo schwer sind. Wenn diese Tiere aufgrund dieser unverantwortlichen Aktionen in Panik geraten, können sie Unfälle verursachen", teilt Pressesprecher Markus Drexler auf idowa-Anfrage mit.

Im Unrecht liegen Verband und Landwirt damit freilich nicht. Immer wieder passiert es, dass Wanderer auf Wiesen von Kühen attackiert werden. Die Schuld wird nicht selten bei den Landwirten selbst gesucht. Genau das spricht auch Doppler an: "Wehe, es passiert mal was, dann wird gleich nach dem Anwalt gerufen und dann sucht man nach dem Schuldigen, weil ‚irgendwer muss ja verantwortlich sein'". Die Tiere meinen es nicht böse. Vor allem Mutterkühe greifen oft aus Instinkt an, weil sie ihre Kälber verteidigen wollen.

Video zum Thema:

Viele "Kulikitaka"-Videos auf dem Videoportal TikTok haben bereits zehntausende Klicks erreicht. Das animiert vor allem junge Leute zum Nachmachen. Für diese Selbstdarstellung zeigt der Bayerische Bauernverband keinerlei Verständnis. "Es werden unnötig Risiken für Mensch und Tier in Kauf genommen, nur um Klicks und Aufmerksamkeit zu erzielen. Das ist falsch und unverantwortlich." Doppler appelliert: "Schaltet euer Hirn ein und zeigt wieder mehr Eigenverantwortung." Für seinen Weckruf erhielt der Landwirt bereits viele positive Kommentare.

Trotz Kritik wird der Trend wohl noch solange bleiben, bis eine neue Challenge das Netz erobert.