Krise in Afghanistan

Straubing für die Aufnahme von Flüchtlingen bereit


Dichtes Gedränge an der pakistanisch-afghanischen Grenze in Chaman. Die Stadt Straubing hat sich zusammen mit anderen bayerischen Städten zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan bereit erklärt (Symbolbild).

Dichtes Gedränge an der pakistanisch-afghanischen Grenze in Chaman. Die Stadt Straubing hat sich zusammen mit anderen bayerischen Städten zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan bereit erklärt (Symbolbild).

Von Redaktion idowa

Angesichts der Lage in Afghanistan haben sich mehrere bayerische Städte des Bündnisses "Sicherer Hafen" für die Aufnahme von Flüchtlingen bereit erklärt. Auch die Stadt Straubing will Flüchtlinge bei sich unterbringen.

"Wir stehen zu unserer Bereitschaft, unbürokratisch helfen zu wollen. Das ist unsere humanitäre Pflicht. Gleichwohl unterstütze ich die Initiative des Deutschen Städtetags, der die Bundesregierung aufgefordert hat, rasch eine nationale Strategie für diese Herausforderung zu entwickeln", erklärt Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Die Stadt, die ebenfalls dem Bündnis "Sicherer Hafen" angehört, könnte eine Wohnung für eine mehrköpfige Familie und zwei bis drei Einzelappartements für jeweils ein bis zwei Personen zur Verfügung stellen.

Im Laufe des Tages kommen die Länderkoordinatoren des Bündnisses zusammen. Im Anschluss teilen sie den Mitgliedsstädten nähere Informationen zum weiteren Vorgehen mit.

Kritik an erster Aufnahme vor Weihnachten

Am 29. Juni 2020 hatte der Straubinger Stadtrat auf Antrag von Grünen und ÖDP mehrheitlich beschlossen, dass sich Straubing an der Aktion beteiligt. 27 zu 12 war die Abstimmung ausgegangen. Es geht dabei um die Bereitschaft von Kommunen, zusätzlich zum sogenannten Königsteiner Schlüssel in Einzelfällen Flüchtlinge aus humanitärer Notlage im Mittelmeerraum aufzunehmen.

Erstmals am 21. Dezember 2020 hatte die Stadt Straubing im Rahmen der Aktion "Sicherer Hafen" eine Flüchtlings-Familie mit zwei Kindern aufgenommen. Die Aufnahme war erst von Ehrenamtlichen öffentlich gemacht worden, die mit der Vorbereitung der Aufnahme alles andere als zufrieden waren.

Die Familie mit kleinem Gepäck war in einer Verfügungswohnung für Obdachlose untergebracht worden. Die Wohnung war ungeheizt, nicht geputzt, keine Lampen an der Decke, keine Decken, kein Besteck, zu wenig Geschirr, kein Lebensmittelvorrat. Und 150 Liter Heizöl im Keller - die den Ehrenamtlichen nach nicht lange gereicht hätten. Dann wäre Weihnachten, Ferien, Lockdown. Woher dann Heizöl nehmen?

Die ganze Geschichte und einen Kommentar dazu lesen Sie auf idowa.plus: Straubing nimmt Flüchtlingsfamilie - Ehrenamtliche alles andere als zufrieden