Kripo bittet um Hinweise

Tötungsdelikt aus Landkreis Rottal-Inn bei "Aktenzeichen XY"


Am Mittwochabend haben Ermittler der Kripo Passau bei der ZDF-Sendung um Hilfe bei der Klärung eines Tötungsdelikts im Landkreis Rottal-Inn gebeten. (Symbolbild)

Am Mittwochabend haben Ermittler der Kripo Passau bei der ZDF-Sendung um Hilfe bei der Klärung eines Tötungsdelikts im Landkreis Rottal-Inn gebeten. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Rund eineinhalb Jahre ist der gewaltsame Tod eines Mannes auf einem Einödhof in Geratskirchen (Landkreis Rottal-Inn) her. Am Mittwochabend haben die Ermittler der Kripo Passau die bisherigen Ergebnisse in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" vorgestellt. Basierend auf drei Motiven erhoffen sich alle Beteiligten nun bedeutende Hinweise zu dem Fall.

Ein kurzer Beitrag zu Beginn der Sendung zeigt die Lebensgeschichte des Opfers vier Jahre vor seinem Tod. Er wurde aus der JVA Landshut entlassen, ist bei einer neuen Partnerin auf einem Einödhof in Geratskirchen eingezogen und hat sich beruflich mit einer Baggerfirma neu ausgerichtet. Am 22. Juli 2021 hat ihn eine unbekannte Person mit einer Waffe kaltblütig ermordet. Die Leiche hat die Lebensgefährtin, die von einem lauten Knall aufgewacht ist, gegen 6.20 Uhr im Arbeitszimmer gefunden.

Die Ermittler sind sich unsicher, ob es sich bei dem Täter um einen Mann oder eine Frau handelt und wo die Tatwaffe abgeblieben ist. Zwar weist ein gefundener Abschussbecher auf eine Schrotwaffe des Kalibers 16 hin, jedoch ist unbekannt, ob es sich um eine Flinte oder ein Gewehr handelt.

Umstände sprechen für einen "großen Tötungswillen"

Das Leben des damals 39-Jährigen war nach seiner Haftentlassung begleitetet von hohen Schulden, Frauengeschichten und Konflikten innerhalb der Familie und aus seiner Vergangenheit. Dies sind laut Kriminalhauptkommissar Klaus Paßberger einige Motive, die der Täter haben könnte. Die Tatumstände würden für einen "großen Tötungswillen" sprechen. Er erklärt, dass es nicht auszuschließen sei, dass das Opfer Kontakte aus dem Rockermilieu gesucht habe, um finanzielle Schulden durch den Verkauf von Baumaschinen zurückzuzahlen.

Womöglich stammt der Täter aus dem näheren Umfeld. Der Kurzbeitrag zu Beginn der Sendung zeigt Streitigkeiten zwischen den Söhnen der Lebensgefährtin und dem Mann. Der sogenannte "Frauenheld", wie Paßberger erklärt, könnte sich aber auch durch Beziehungen zu mehreren Frauen gleichzeitig einen Nebenbuhler eingehandelt haben. Problematisch ist aber, dass die Kripo keinerlei Zeugen hat, die die Tat in den frühen Morgenstunden des 22. Juli mitbekommen haben.

Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt

Zudem suchen die Ermittler dingend nach Personen, die Hinweise zum Vorabend des Mordes geben können: Am 21. Juli 2021 hatte der 39-Jährige eine Baustelle am Rande von Herbertsfelden verlassen und ist die Plattner Straße sowie die Bundesstraße 388 in Richtung Edhof gefahren. Jedoch hat er für den Weg von 20 Minuten rund eine Stunde benötigt. "Wo war er also, ist die Frage. Auf diese halbe Stunde kommt es jetzt an", betonte Moderator Rudi Cerne. Unterwegs war das spätere Opfer mit einem Daimler-Benz-Sprinter mit dem Kennzeichen PAN SM 499, der die Aufschrift "Steiger" auf der Motorhaube und Ladefläche trug.

Die Kripo Passau hofft nun auf Antworten. Wer etwas zu den Ereignissen am 21. und 22. Juli 2021 oder von an- und verkauften Baumaschinen weiß, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0851/95112222 zu melden. Für außergewöhnliche Hinweise ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.