Es ist Jahr für Jahr nicht nur für die Wissenschaftsgemeinde ein bedeutendes Ereignis, wenn die Träger des Nobelpreises für Medizin bekannt gegeben werden. Ruhm und Anerkennung sind ihnen gewiss, besonders groß ist die Freude, wenn Forscher aus Deutschland geehrt werden. Hoffnungen konnten sich diesmal Wissenschaftler aus Mainz machen. Doch die Gründer des Corona-Impfstoff-Herstellers Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sind leer ausgegangen, ebenso Katalin Kariko, Vizepräsidentin ihres Unternehmens, die mit ihrer Grundlagenforschung den mRNA-Impfstoff ermöglicht hat.

Liest man das Testament Alfred Nobels, nach dem der größte Teil seines Erbes einen Fonds bilden sollte, "dessen jährliche Zinsen als Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben", hätte einiges für die Impfstoff-Entwickler gesprochen. Denn ohne wirksame Vakzine wären viel mehr Menschen an der furchtbaren Corona-Pandemie gestorben und die wirtschaftlichen Schäden ungleich größer gewesen.