Was das Engagement des politischen Spitzenpersonals im Wahlkampf anging, war die Erfahrung von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet bisher so: zu viel Einmischung durch Markus Söder von der CSU, dafür zu wenig Unterstützung von seiner CDU-Parteifreundin Angela Merkel. Die Regierungschefin hatte ihrem möglichen Nachfolger im Kanzleramt bisher jede wirkungsvolle Unterstützung praktisch verweigert und sich auch in die Debatten innerhalb der CDU, der sie ja immerhin viele Jahre vorstand, nicht mehr eingemischt.

Seit dieser Woche ist das aber Geschichte. Im Bundestag hat die Kanzlerin derart offensiv für den Spitzenkandidaten von der CDU Wahlkampf gemacht, dass sogar die eigenen Leute überrascht wurden.