"Keine Sekunde nachlassen"

Raben nehmen nächsten Dreier ins Visier


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Von pm

Thüringen, Teil zwei: Können die Roten Raben eine Woche nach dem erfolgreichen Saisonauftakt gegen Suhl auch bei Schwarz-Weiß Erfurt (Samstag, 18 Uhr, Livestream bei idowa.de) die volle Punktzahl verbuchen?

Für Cheftrainer Timo Lippuner sind drei Auswärtszähler in der Landeshauptstadt einerseits "Pflicht, wenn wir um die guten Plätze mitspielen können". Auf der anderen Seite warnt der Coach eindringlich vor dem Potenzial der Erfurterinnen, die "deutlich stärker" einzuschätzen seien als in der letzten Saison, nach der sie als sportlicher Absteiger eigentlich die Bundesliga hätten verlassen müssen (wenn sich ein Aufsteiger gefunden hätte).

Das Ziel der Schwarz-Weißen, den Klassenerhalt diesmal auf sportlichem Wege zu schaffen, hält Timo Lippuner für absolut realistisch. Sie seien heuer "breiter aufgestellt", wozu Neuzugänge wie Mittelblockerin Jennifer Pettke (zuletzt Vilsbiburg), Libera Michelle Petter aus Dresden und eine vierköpfige Nordamerika-Fraktion beitragen. Petter allerdings fällt wegen eines Mittelhandbruchs bis auf weiteres aus, und beim Erfurter Auftaktmatch am Mittwoch gegen Münster (1:3) verletzte sich obendrein die neue Außenangreiferin Cassidy Pickrell beim Zusammenprall mit einer Mitspielerin.

Der Raben-Trainer hat bei der Vier-Satz-Niederlage (21:25, 23:25, 25:18, 18:25) von Schwarz-Weiß aufmerksam registriert, dass Kapitän Jenni Pettke und Co. in jedem Satz sehr gute Phasen hatten, die sie allerdings noch nicht zu einem erfolgreichen Gesamtauftritt verbinden konnten. "Wir müssen", fordert Lippuner, "die Erfurterinnen in allen Elementen durchgehend unter Druck setzen. Wenn wir eine Sekunde nachlassen, wird es gefährlich, das hat man bei ihrem Spiel gegen Münster klar erkennen können."

Eigene Stärken ausspielen

Auf dem Weg zum angestrebten zweiten Saisonsieg wird es für die Roten Raben maßgeblich darauf ankommen, dass sie ihre eigenen Stärken konsequent ausspielen. Ein starkes Sideout soll die Basis bilden, außerdem Disziplin in Block und Feldverteidigung die Erfurter Angriffe entschärfen. Timo Lippuner: "Wir haben in dieser Trainingswoche versucht, die Abstimmung in Block und Verteidigung sowie zwischen Zuspiel und Angriff weiter zu verbessern. Da haben wir noch viel Luft nach oben."

Mit Ausnahme von Neira Ortiz Ruiz, die noch für das Nationalteam von Puerto Rico im Einsatz ist, stehen dem Coach in Erfurt alle Spielerinnen zur Verfügung. Rechtzeitig zum darauffolgenden Heimspiel gegen den SSC Palmberg Schwerin am Mittwoch, 30. Oktober, in der Ballsporthalle wird auch die Mittelblockerin in Vilsbiburg zurückerwartet, so dass die Raben diesen Volleyball-Hit nach Lage der Dinge mit voller Kapelle in Angriff nehmen können - und gerne auch mit vollem Punktekonto. Ob letzteres gelingt und damit auch die Chancen auf eine volle Halle gegen den Deutschen Meister von 2017 und 2018 steigen, entscheidet sich morgen ab 18 Uhr in der Riethsporthalle.