Keine Flüge, niedriger Spritpreis

Kommt jetzt die Urlaubswelle auf den Autobahnen?


Bedingt durch das Coronavirus und niedrige Kraftstoffpreise könnten sich viele Urlauber dieses Jahr für einen Camping-Trip anstatt einer Flugreise entscheiden. (Symbolbild)

Bedingt durch das Coronavirus und niedrige Kraftstoffpreise könnten sich viele Urlauber dieses Jahr für einen Camping-Trip anstatt einer Flugreise entscheiden. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Laut aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die Kraftstoffpreise in Deutschland aktuell so niedrig wie lange nicht. Zwar stieg zumindest der Spritpreis in Bayern zuletzt, aber die Corona-Beschränkungen könnten trotzdem zu einem Boom bei Urlaubsreisen mit dem Auto führen.

Laut Destatis-Angaben konnten die Verbraucher im Mai 2020 Kraftstoffe für einen mehr als 20 Prozent geringeren Preis kaufen als noch im Vorjahresmonat. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2016 und lässt sich auf die seit Jahresbeginn fallenden Rohölpreise zurückführen.


Daten: Statistisches Bundesamt / Grafik: idowa / Bild: Andrea Warnecke/dpa

Verkehrsverbände rechnen nun bereits mit einer motorisierten Reisewelle auf den deutschen Straßen und Autobahnen - auch, weil Flugreisen aktuell schwierig sind wie nie. Zum Schutz vor dem Coronavirus haben viele Länder Einreisebeschränkungen erlassen, für andere hat die Bundesregierung aufgrund der dortigen Pandemie-Situation Reisewarnungen ausgesprochen. Die Liste möglicher Ziele für den Urlaubsflug ist also kurz, weshalb sich viele deutsche Touristen wohl für einen Urlaub in Italien, Österreich oder Frankreich entscheiden werden - laut Destatis schon 2019 die Top-Autoreiseländer.

Indizien für Preisanstiege

Allerdings gibt es erste Indizien dafür, dass die paradiesischen Zustände für deutsche Auto-Urlauber bald vorbei sein könnten: Die Importpreise für rohes Erdöl stiegen von April bis Mai 2020 um rund 34 Prozent, bei anderen Mineralölerzeugnissen waren es acht Prozent. Und zumindest in Bayern hatte dieser Anstieg laut Statistischem Landesamt im Juni bereits Auswirkungen für die Endverbraucher: Im Vergleich zum Mai zogen die Kraftstoffpreise im Freistaat um 4,7 Prozent an.