Ein ungewöhnliches Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Die Corona-Pandemie zwang die Kinder in den "Schicht"-Unterricht, die Lehrer in die Rolle des Digitalanbieters und machte die Eltern zu Hilfslehrern. Am Freitag, 24. Juli, ist dennoch Zeugnistag! Aber welche Noten sollen auf dem Papier stehen? Proben, Schulaufgaben oder Exen werden derzeit keine geschrieben. Die Vorgabe ist klar: "Kein Schüler darf sich verschlechtern", macht Karl Utz, Leiter des staatlichen Schulamtes, deutlich und bezieht sich auf eine Anordnung des bayerischen Kultusministeriums. Die Zeugnisnoten am Ende des Jahres werden daher im Grunde die des Halbjahrs sein.

In der Folge kann auch kein Schüler das Klassenziel verfehlen. Nicht einmal diejenigen, bei denen es im Februar noch zappenduster aussah und die sich in den vier vergangenen Monaten mangels Benotung auch nicht vom Fünfer auf einen Vierer retten konnten. Die Schulen wählen den positiven Ansatz: "Wir gehen davon aus, dass sich die betreffenden Schüler verbessert hätten, wenn sie nur die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Sie können damit auf Probe vorrücken. Die letzte Entscheidung haben in diesen Fällen immer die Eltern", erläutert der Schulamtsleiter das aktuelle Vorgehen.