Der Oberste Rechnungshof zieht eine katastrophale Bilanz zu IT-Projekten des bayerischen Kultusministeriums. Er spricht von einer Verzögerung um neun Jahre und einer Vervierundzwanzigfachung der Kosten.

Es ist ein Schlag in den Nacken für die Digitalisierungsambitionen der bayerischen Staatsregierung: In einer am Freitag in München veröffentlichten "beratenden Äußerung" kritisiert der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) massiv die Digitalisierungsprojekte "Amtliche Schuldaten (ASD)" und "Amtliche Schulverwaltung (ASV)" des Kultusministeriums. "Knapp 20 Jahre Projektverzögerung, ausufernde Kosten und bislang nur eingeschränkte Funktionalität" lautet das Fazit des ORH-Berichts, das im Auftrag des Landtags erstellt wurde. Das Kultusministerium wies die massive ORH-Kritik in einer Stellungnahme zurück.

Aufs Gleis gesetzt wurden die IT-Projekte 2005 vom Kultusministerium, das damals der CSU-Minister Siegfried Schneider leitete. Ziel der Systeme war es, die für die Schulplanung erforderlichen Daten tagesaktuell auf Knopfdruck liefern zu können.