Kajak-Vierer gewinnt Gold

Das war der Samstag bei den Olympischen Spielen


Der Kajak-Vierer aus Deutschland mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke jubelt über Gold.

Der Kajak-Vierer aus Deutschland mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke jubelt über Gold.

Von mit Material der dpa

Der deutsche Kajak-Vierer hat den vorletzten Wettkampftag der Olympischen Spiele für das deutsche Team in Tokio vergoldet. In seinem letzten großen Rennen gelang Ronald Rauhe gemeinsam mit Max Rendschmidt, Tom Liebscher und Max Lemke am Samstag mit dem Olympiasieg der glänzende Abschluss seiner über 20 Jahre währenden Laufbahn. Am Sonntag führt der 39-Jährige bei der Schlussfeier als Fahnenträger die deutsche Mannschaft an. "Die Fahne aus dem Stadion zu tragen, ist die Krönung meiner Karriere", sagte er.

Die verstörenden Bilder vom Reit-Drama um Annika Schleu am Vortag beim Modernen Fünfkampf wirkten auch am Samstag nach. Der Weltverband im Modernen Fünfkampf schloss Bundestrainerin Kim Raisner wegen ihres Verhaltens in den umstrittenen Szenen von den Olympischen Spielen aus. Die Trainerin habe das Schleu zugeloste Pferd, das bei der Eingewöhnung völlig verunsichert und verängstigt war, anscheinend mit der Faust geschlagen, nannte die UIPM als Grund. Raisner hatte zudem Schleu aufgefordert, die Gerte gegen das Tier einzusetzen. Das Internationale Olympische Komitee begrüßte den Ausschluss Raisners.

Vetter enttäuscht auf ganzer Linie

Sportlich platzten am 15. Wettkampftag einige Medaillen-Träume. Speerwerfer Johannes Vetter war als Weltjahresbester und mit einer Serie von 19 Siegen nach Tokio gereist. Doch kam der 28-Jährige aus Offenburg mit der Anlage nicht zurecht und schied als Neunter vorzeitig aus.

Auch die Springreiter blieben wie schon im Einzel auch im Team-Wettbewerb ohne Medaille und wurden Neunte von zehn Equipen. Zu den wenigen erfreulichen Ergebnissen aus deutscher Sicht zählte der sechste Platz von Melat Kejeta aus Kassel im Marathon.

DOSB ist mit Medaillen-Ausbeute zufrieden

In den letzten Olympia-Tag in Japan geht das deutsche Team als Siebter des Medaillenspiegels mit zehn Gold-, elf Silber- und 16 Bronzemedaillen. Trotz der schwächeren Ausbeute im Vergleich zu Rio 2016 gaben sich die Verantwortlichen zufrieden. DOSB-Chef Alfons Hörmann nannte die Athletinnen und Athleten "großartige sportliche Botschafter. In der Vertretung ihres Landes sind sie ihrer besonderen Verantwortung gerecht geworden". Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig lobte den großen Teamgeist. "Das war eine richtige Einheit, das war partnerschaftlich, fast familiär", sagte er.

Auffällig war diesmal das schwache Abschneiden der deutschen Ballsport-Mannschaften. Bei den Medaillenvergaben waren die meisten schon längst zu Hause. Die US-Basketballer wurden durch den 87:82-Finalerfolg gegen Frankreich zum vierten Mal Olympiasieger nacheinander. Frankreichs Handballer holten durch ein 25:23 gegen Rio-Olympiasieger Dänemark zum dritten Mal nach 2008 und 2012 Gold.

Im Beachvolleyball setzten sich im Gold-Kampf die Norweger Christian Sörum und Anders Mol gegen die Weltmeister Wjatscheslaw Krasilnikow und Oleg Stojanowski mit 2:0 durch. Die Russen hatten im Viertelfinale gegen die deutsche Paarung Julius Thole und Clemens Wickler gewonnen. Die brasilianischen Fußballer wiederholten ihren Sieg von Rio durch ein 2:1 gegen Spanien nach Verlängerung. Noch vor fünf Jahren stand die DFB-Auswahl im Finale und gewann Silber.