In jeder Kirche im Landkreis Straubing-Bogen steht eine Orgel. Sie erklingt zu den Gottesdiensten "ad maiorem dei gloriam", sei es zu Messfeiern oder zu Andachten, bei Taufen, Eheschließungen, Firmungen und Konfirmationen oder am Ende eines Lebens bei Beerdigungen. Auch außerhalb der Liturgie findet das Instrument großen Anklang. Die Orgel, gerne als Königin der Instrumente bezeichnet, ist ein komplexes musikalisches Wunderwerk aus Pfeifen und Tasten. Für 2021 wurde die Orgel von den Landesmusikräten als erstes Tasteninstrument zum "Instrument des Jahres" gewählt. Wir sprachen mit Peter Hilger, dem Windberger Kirchenmusiker und Dekanatskirchenmusiker des Dekanates Bogenberg-Pondorf.
Herr Hilger, seit wann gibt es Orgeln und seit wann sind sie Instrument der Kirchenmusik?
Peter Hilger: Die ersten Hinweise auf Orgeln finden sich in der Antike. Da gab es die sogenannte "Hydraulis", eine Orgel, bei der zur Erzeugung des Winddrucks Wasserbehälter verwendet wurden. Im oströmischen Reich wird erstmals im 4. Jahrhundert die pneumatische Orgel erwähnt, ausgestattet mit Bälgen für die Windversorgung. Sie kann als Grundlage späterer Orgeln angesehen werden. Am Ende des 8. Jahrhunderts begann langsam die Verbreitung der Orgel in Europa, zunächst nur in einigen wenigen großen Kirchen. Im Lauf des Mittelalters wurde die Orgel dann nach und nach immer bedeutender und hat seither ihren festen Platz in der Kirchenmusik.
Können Sie kurz Aufbau und Funktionsweise einer Orgel skizzieren?
0 Kommentare
Kommentieren