Interesse auch aus Belgien

Telenotarztprojekt Straubing kommt gut an


Das Pilotprojekt Telenotarzt Bayern in Straubing findet auch im Ausland Anklang.

Das Pilotprojekt Telenotarzt Bayern in Straubing findet auch im Ausland Anklang.

Von Redaktion idowa

Das Telenotarztprojekt Straubing stößt inzwischen auch im Ausland auf reges Interesse. Vor allem in Belgien wird die Initiative in den Medien diskutiert. Nach eineinhalb Jahren Probelauf zieht auch das Klinikum St. Elisabeth eine positive Bilanz über das Projekt.

Neben einem Beitrag im belgischen Fernsehen erschien auch in der französischen Tageszeitung "Dernières nouvelles d'Alsace" ein Bericht über das Pilotprojekt in Bayern, an dem auch das Klinikum St. Elisabeth beteiligt ist. Interesse an dem Telenotarztprojekt zeigen aber laut des BRK-Kreisverbands aber vor allem die Belgier. Wie der Pressesprecher des Straubinger Klinikums mitteilt, sei die Straubinger Initiative, die für Straubing und die Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf und Regen zuständig ist, für Belgien vor allem wegen ähnlich ländlichen Strukturen interessant.

Eine positive Bilanz nach einem eineinhalbjährigen Probelauf des Telenotarztprojektes zieht auch Prof. Dr. Matthias Jacob, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie am Klinikum St. Elisabeth. Ihm zufolge lässt sich durch den Telenotarzt die Zeitspanne zwischen der Entscheidung durch den nicht-ärztlichen Rettungsdienst vor Ort, dass ein Arzt gebraucht wird, und dem Beginn ärztlicher Therapie im ländlichen Raum von oft 20 Minuten und mehr auf nahezu Null verkürzen.

Lebensrettende und schmerzlindernde Therapien könnten so deutlich früher unter teleärztlicher Anleitung eingeleitet werden. Auch die Entscheidung, einen Transport Richtung Klinik zur lebensrettenden Intervention fortzusetzen, könne gemeinsam mit dem ärztlichen Kollegen am Bildschirm getroffen und verantwortet werden.

Die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin stellt die mit Abstand meisten Telenotärzte. Ihre Mitarbeiter decken Chefarzt Prof. Jacob zufolge mittlerweile nahezu zwei Drittel aller Schichten pro Monat ab. In den eineinhalb Jahren des Probelaufs wurde der Telenotarzt circa 1.000 Mal alarmiert. Aufgrund der wachsenden Akzeptanz in der Bevölkerung wird das Pilotprojekt Straubing fortgesetzt.