"In den allermeisten Fällen"

Corona: Bafög wird weiterhin ausbezahlt


Empfänger von Bafög sollen ihr Geld weiterhin bekommen, auch wenn an Hochschulen wegen des Coronavirus der Semesterbeginn verschoben wird. (Archivbild)

Empfänger von Bafög sollen ihr Geld weiterhin bekommen, auch wenn an Hochschulen wegen des Coronavirus der Semesterbeginn verschoben wird. (Archivbild)

Von Redaktion idowa

Universitäten und Hochschulen in Deutschland sind wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Ob die Regelstudienzeit deswegen verlängert wird, ist noch unklar. Klar hingegen ist, dass Bafög-Empfänger ihre Ausbildungsförderung im bisherigen Umfang weiterhin erhalten. Das hat zumindest Bundesbildungsministerin Anja Karliczek vergangene Woche versprochen.

Die aktuelle Schließung der Hochschulen gilt als vorlesungsfreie Zeit. Daher gibt es uneingeschränkt weiterhin Bafög, auch für Erstsemester. Ebenso wie das sogenannte Aufstiegs-Bafög, das für Fortbildungsabschlüsse beispielsweise an Meister, Fachwirte oder Techniker gezahlt wird. Fehlzeiten, die durch das Coronavirus entstehen, haben keinen Einfluss. Allerdings weisen Experten der Versicherung Arag darauf hin, dass einige Unis Online-Seminare anbieten. Die sind für Studierende Pflicht.

Grundsätzlich bekommen Studenten nur so lange Bafög, wie die Regelstudienzeit andauert. Das sind meist sechs Semester für den Bachelor und vier weitere Semester für den Master. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung betont, dass das Bafög weitergezahlt wird, wenn die Regelstudienzeit wegen des Coronavirus länger dauert, weil beispielsweise Prüfungen ausfallen oder Pflicht-Seminare nicht stattfinden. Allerdings schränkt das Ministerium ein, dass das Bafög "in den allermeisten Fällen" weitergezahlt wird. Eine finale, klare Regelung fehle demnach, weil zurzeit nicht absehbar ist, wie lange Hochschulen geschlossen bleiben müssen.

"Nur wenn das Semester nicht (regulär) zählt, ist gesichert, dass denjenigen, die die schlechtesten Voraussetzungen haben oder im Verlauf des Sommers neuen Belastungen ausgesetzt sein werden, keine Nachteile entstehen." Das fordern Professoren in einem offenen Brief. Denn zum einen gebe es derzeit keine durchweg funktionierende Online-Lehre, zum anderen hätten zahlreiche Studenten ihre Nebenjobs durch die Corona-Krise verloren. Noch gibt es nach Information der Arag-Experten zwar noch keine offizielle Regelung, doch sollte dieses Semester als Nichtsemester anerkannt werden, müsste sich die Förderungshöchstdauer entsprechend verlängern.