Impfluencer, Lostalgiker und Vegourmets

Das sind die Trendwörter für 2022


Das Zukunftsinstitut in Frankfurt nennt Trendwörter fürs jeweils kommende Jahr.

Das Zukunftsinstitut in Frankfurt nennt Trendwörter fürs jeweils kommende Jahr.

Von Redaktion Freistunde

Trendwörter beschreiben die Gesellschaft, fassen Zustände und Gefühle in Begriffe. Das Zukunftsinstitut in Frankfurt erklärt in seinem Report 2022 die wichtigsten Ausdrücke. Wir stellen einige vor.

Festalgie

bezeichnet die corona-nostalgische Sehnsucht nach dem Feiern wilder Feste. In ihrer Extremform schließt die Festalgie auch sehr langweilige Partys mit ein - und kann sogar von Personen empfunden werden, die unter normalen, nicht pandemischen Umständen nie feiern gegangen sind. Ein typisches Symptom ist das sehnsüchtige Scrollen durch Partyfotos vergangener Zeiten.

Finsta

(zusammengesetzt aus "Fake" und "Instagram") ist ein beliebtes Phänomen unter Jugendlichen. Während sie auf einem öffentlichen Instagram-Account für alle Welt posten, dient das weniger prestigeträchtige Finsta-Profil dem Teilen von Bildern unter engen Freunden - wobei hier weniger Aufwand in der Außendarstellung betrieben wird. Paradoxerweise werden auf dem Finsta-Account daher meistens realistischere Bilder gepostet.

Genderphobia

ist die reflexhafte allergische Reaktion gegen eine geschlechtergerechte Sprache. Impulsive Abwehrmechanismen treten bereits bei Sichtung eines inkludierenden Sternchens oder beim Hören einer Gender-Pause auf. Gender-Kritikerinnen und -Kritiker (wobei Letztere deutlich in der Mehrzahl sind) sprechen in diesem Zusammenhang gern von "Gender-Wahn", "Gender-Gaga" oder "Sprachverhunzung".

Lostalgie

ist zusammengesetzt aus "lost" und "Nostalgie": Die Herausforderungen der heutigen Zeit, von Klima- und Coronakrise bis zu Terrorismus oder sozialer Ungerechtigkeit - können schnell überfordern und zu Orientierungslosigkeit führen. Man fühlt sich "lost". Eine simple Bewältigungsstrategie ist der nostalgische Rückblick in die scheinbar "heilen" Jahre des späten 20. Jahrhunderts, in denen (zumindest hierzulande) vieles noch im Reinen zu sein schien. Lostalgisch erinnert man sich an die vermeintlich besseren, konsumfreudigen 1990er-Jahre.

Impfluencer

sind einflussreiche Online-Persönlichkeiten, die aus ihren Impferlebnissen und möglichen Nebenwirkungen Social-Media-Storys machen. Der Status eines Impfluencers misst sich an der Zahl der Menschen, die sich aufgrund seiner medialen Story selbst impfen lassen. Symbolbild des Impfluencings ist der mit einem Pflaster versehene Oberarm.

Was ist dein Trendwort 2022? Bis 6. Januar 2022 kannst du hier abstimmen: bit.ly/wort2022

Weitere Trendwörter fürs neue Jahr

Vegourmets

sind eine immer größer werdende Anzahl von Menschen, die sich - auch befeuert durch die Coronakrise - bewusster und vor allem pflanzlicher ernähren. Nun sind die Restaurants gefragt, diesem Trend gerecht zu werden und die neuen Vegourmets anzusprechen. Jedes gute Restaurant wird künftig neue pflanzenbasierte Angebote als fixen Bestandteil in seine Karte aufnehmen, um so auf die Nachfrage von vegetarischer und veganer Ernährung zu reagieren.

Pandemials

ist eine Bezeichnung für die Nachfolgegeneration der Millennials und der Generation Z, die in besonderem Maße geprägt ist von den Maßnahmen während der Corona-Pandemie. Die Pandemials haben gelernt, mit wiederkehrenden Viruswellen und Lockdowns umzugehen. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln oder regelmäßiges Händewaschen sind für sie so selbstverständlich wie Zähneputzen.

FurNEARture

(zusammengesetzt aus "furniture" und "near") greift den Trend zu lokaler Produktion auf, der nach der Gastronomie und Modebranche auch in der Innenarchitektur Einzug hält. Es geht um Möbel, die so lokal wie möglich hergestellt werden und aus Materialien bestehen, die ebenfalls lokal oder regional bezogen werden.

Nocoiner

ist ein Begriff aus der Kryptoszene und bezeichnet eine Person, die keine Bitcoins oder andere Kryptowährungen besitzt beziehungsweise skeptisch gegenüber ihnen ist.

E-Volution

beschreibt den Durchbruch der Elektroantriebe als neue Mobilitäts-Norm. Indem der E-Antrieb den Verbrennungsmotor hinter sich lässt, verändern sich nicht nur die Geschäftsmodelle der Automobil-Industrie, sondern auch die Umweltbedingungen in unseren Städten.

Was ist dein Trendwort 2022? Bis 6. Januar 2022 kannst du hier abstimmen: bit.ly/wort2022