IG Metall

Warnstreiks bei Autozulieferern in Bayern


Die IG Metall hat am Freitagmittag bei BMW in Dingolfing das Ende der Friedenspflicht in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eingeläutet.

Die IG Metall hat am Freitagmittag bei BMW in Dingolfing das Ende der Friedenspflicht in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eingeläutet.

Von dpa

Die IG Metall beginnt im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie sofort nach Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht zum Samstag mit Warnstreiks in Bayern. Bei BMW Dingolfing wurde das Ende der Friedenspflicht bereits am Freitagmittag eingeläutet.

Zum Schichtwechsel vor dem Tor 3 hat Robert Grashei, 1. Bevollmächtigter und Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall die Beschäftigten der Spätschicht über den aktuellen Stand in der Tarifrunde informiert, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall. Unterstützt von rund 80 Vertrauensleuten haben die Metaller mit Transparenten und Flugblättern über die dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern informiert.

"0-Uhr-Aktionen" starten bei den Autozulieferern Mahle in Neustadt an der Donau (Kreis Kehlheim), ZF in Auerbach und Grammer in Ursensollen (beide Kreis Amberg-Sulzbach), beim Elektronikhersteller RF 360 in München sowie im Gabelstapler-Werk von Linde im unterfränkischen Weilbach. Bei Bosch in Bamberg und bei Siemens Healthineers in Kemnath (Kreis Tirschenreuth) sollen die Nachtschichten früher Feierabend machen, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit.

Der Autobauer BMW hatte auf Nachfrage unserer Redaktion am Freitag eigentlich mitgeteilt, dass das Unternehmen aktuell keine Anhaltspunkte habe, dass die angekündigten Warnstreiks Auswirkungen auf die Produktion der bayerischen Standorte hat. Die Arbeitgeber hatten bei den Tarifverhandlungen am Donnerstag eine steuer- und abgabenfreie "Inflationsausgleichsprämie" von 3.000 Euro angeboten.

Zudem stellte sie eine nicht bezifferte Tabellenerhöhung während der vorgeschlagenen Vertragslaufzeit von 30 Monaten in Aussicht. Der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn sagte: "Jetzt werden wir mit ersten Warnstreiks den Druck erhöhen mit dem Ziel, in der nächsten Verhandlung ein besseres Angebot auf den Tisch zu bekommen." Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn bei zwölf Monaten Laufzeit. Die vierte Tarifverhandlung in Bayern findet am 8. November statt.