Hilfsprojekt für Jugendliche

Fragen und Antworten zu Digital Streetwork


Einsam in den eigenen vier Wänden: Corona hat dazu geführt, dass sich viele junge Menschen oft alleine fühlen.

Einsam in den eigenen vier Wänden: Corona hat dazu geführt, dass sich viele junge Menschen oft alleine fühlen.

Seit wann gibt es das Projekt, welche Ziele hat es und wo und wann kann ich die Ansprechpartner erreichen? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Worüber kann ich mit den Digital Streetworkern sprechen?

"Grundsätzlich über alles", sagt Nando Petri, der mit einer Kollegin Digital Streetworker für die Oberpfalz ist. Die Ansprechpartner haben ein offenes Ohr für deine Fragen, deinen Kummer und deine Probleme. Sollten sie bei etwas nicht weiterhelfen können, leiten sie dich an eine passende Fachstelle weiter.

Wer sind die Streetworker?

Alle sind erfahrene, pädagogisch ausgebildete Fachkräfte.

Wie erreiche ich sie?

Die Digital Streetworker sind da, wo auch du vermutlich häufig bist: auf zahlreichen digitalen Plattformen. Informationen und den Kontakt zu den einzelnen Streetworkern gibt es unter digital-streetwork-bayern.de/team.

Ist das Angebot anonym?

Das entscheidest du. Du kannst den Ansprechpartnern anonym über das Kontaktformular auf der Webseite unter digital-streetwork-bayern.de schreiben. Auch in der weiteren Kommunikation wählst du, welche Infos du teilen möchtest. Die Streetworker respektieren deine Wünsche und Privatsphäre und stehen unter Schweigepflicht.

Ist das Angebot kostenlos?

Ja. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales mit bis zu 3,5 Millionen Euro gefördert. Der Bayerische Jugendring und die Bezirksjugendringe setzen es um. Bei ihnen sind die Digital Streetworker angestellt.

Gibt es Grenzen der Beratung?

Ja. Nando erklärt: "Bei Fremd- und Selbstgefährdung müssen wir sofort aktiv werden. Da endet auch unsere Schweigepflicht."

Wie sieht es mit dem Datenschutz auf den einzelnen Plattformen aus?

"Wir geben am Anfang jeder Beratung immer einen Hinweis darauf", sagt Jenny Tiedtke, Digital Streetworkerin für Niederbayern. "Wenn wir uns also auf einer Plattform befinden, hinter der zum Beispiel ein US-Konzern steckt, erklären wir, dass es dort andere Datenschutzbestimmungen als bei uns gibt, und dass unter Umständen das Gespräch aufgenommen wird." Die Streetworker empfehlen daher immer, die Beratung auf einen sicheren Kanal wie Threema oder Signal zu verlegen. "Wenn das aber jemand nicht mag, ist das auch okay", sagt Jenny.

Kann ich mich auch vor Ort mit den Streetworkern treffen?

Das ist möglich. "Unser Angebot gibt es nicht nur digital, sondern auch im realen Leben", erklärt Nando. Zudem treten die Digital Streetworker an verschiedene Einrichtungen in ihrem jeweiligen Bezirk heran: zum Beispiel Jugendzentren, Jugendhilfeeinrichtungen oder Schulen.

Warum wurde das Projekt ins Leben gerufen?

Wegen der Folgen der Corona-Pandemie für junge Menschen. Das Projekt ist ein Baustein des vom Ministerrat beschlossenen Konzepts zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen außerhalb der Schule während der Corona-Pandemie.

Was sind die genauen Ziele der Digital Streetworker?

  • Menschen zwischen 14 und 27 Jahren in digitalen Lebenswelten aufsuchen und dort ansprechbar sein
  • Online als auch vor Ort ein Unterstützungsangebot bieten
  • Eine vertrauliche Plattform für die Kommunikation bereitstellen, auf dem auch ein Informations-Angebot hinterlegt ist (aktuell noch nicht vorhanden)
  • Verzahnung des Projekts mit bestehenden Einrichtungen wie zum Beispiel Jugendzentren.

Wie viele Digital Streetworker gibt es?

Insgesamt 14, für jeden bayerischen Bezirk ist mindestens einer vorgesehen.

Seit wann läuft das Projekt?

Die Arbeit mit Jugendlichen begann im September 2021. Die Initiative ist befristet bis Ende 2022.

Wie geht es weiter?

"Wir haben mitbekommen, dass das Projekt von vielen Seiten sehr wohlwollend gesehen wird", sagt Nando. "Aber es ist noch nicht entschieden, wie und ob es weitergeht."